Bei der Fachtagung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft am Lehr- Versuchs- und Fachzentrum für Schweinehaltung ging es unter anderem darum, wie die Haltungsbedingungen für Schweine verbessert werden können. Derzeit wird in einem Versuchsstall zwischen Schwarzenau und Neuses am Berg getestet, wie man mit relativ geringem Aufwand bessere Bedingungen für Mastschweine schaffen kann. Unter den rund 2.000 Tieren sind Ferkel, Muttersauen, Mastschweine und Eber.
Auslauf an der Luft und Beschäftigungsmöglichkeiten
So wird beispielsweise experimentiert, wie maschinell Stroh als Unterlage in den Stall transportiert werden kann. Ein schlachtreifes Schwein muss mindestens 1,1 Quadratmeter Stallfläche haben. Und so werden in der Regel mehrere Tiere in 15 bis 20 Quadratmeter großen Buchten gehalten. Mit Beschäftigungsmöglichkeiten oder auch Auslaufflächen an der frischen Luft versuchen die Schweinemäster die Lebensbedingungen ihrer Tiere in den rund 180 Tagen bis zur Schlachtung zu verbessern.
Qualitätssiegel sollen Kunden überzeugen
Mit Qualitätssiegeln wie "Initiative Tierwohl" oder "Geprüfte Qualität" sollen Kunden so überzeugt werden, dieses in der Regel auch teure Schweinefleisch zu kaufen. Nach China, den USA und Spanien ist Deutschland weltweit der viergrößte Schweinefleischproduzent. 20 Prozent des Fleisches werden exportiert. Beim augenblicklichen Preis für ihre Schweine können die rund 5.000 Schweinehalter in Bayern und 25.000 in Deutschland finanziell allerdings keine großen Sprünge machen. Wenn sie all ihre Kosten dem Ertrag gegenüberstellen, bleibt fast nichts übrig.
Regionalität spielt große Rolle
Dennoch sieht Peter Lindner, der Leiter für das Fachzentrum für Schweinehaltung, nicht schwarz. Die Schweinehaltung in Deutschland habe mit Sicherheit eine Zukunft. Die Regionalität spiele eine Rolle. Der Verbraucher schaue, wo nicht nur das Schweineschnitzel sondern auch pflanzliche Produkte herkommen. Das werde auch honoriert und so hätten auch Schweinehalter in Süddeutschland Perspektiven, sagte er.
Hohe Auflagen in Deutschland
In Deutschland gibt es für den Tierschutz Auflagen, die es in anderen Ländern nicht gibt. Beispielsweise dürfen hier Tiere ohne Betäubung nicht kastriert werden. Das bedeutet, dass den Schweinehaltern höhere Kosten entstehen als in Ländern, in denen es diese Auflagen nicht gibt. Und so hofft Lindner, dass Konsumenten auch höhere Preise akzeptieren. Durch Züchtung ist es bereits gelungen, dass der Geschmacksträger Fett im Schweinefleisch mehr im muskulären Bereich zu finden ist. Ein Schwein wird bis zu seiner Schlachtung rund ein halbes Jahr gemästet.
Schwarzenau ist Versuchs- und Ausbildungszentrum für Schweinehaltung innerhalb der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).