Sowohl die Gewerkschaft der Polizei (GdP) als auch die kleinere Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hatten vom DGB gefordert, seine Räume nicht für den Antifa-Kongress vom 3. bis 5. November zur Verfügung zu stellen. Denn im vielschichtigen Umfeld der Antifaschisten gibt es auch immer wieder linksextreme Tendenzen und Aufrufe zur Gewalt gegen die Polizei.
DGB rudert vom Zurückrudern zurück
Zunächst schien der DGB einzuknicken und setzte die Organisatoren des Antifa-Kongresses vor die Tür. Nach Protesten innerhalb des Gewerkschaftsbunds ruderte der DGB jedoch abermals zurück. Jetzt darf der Kongress wie geplant im Münchner Gewerkschaftshaus stattfinden. Der DGB Bayern betont, es stehe bei der Tagung das Engagement gegen Rechtsextremismus im Vordergrund – und dieses teile man ausdrücklich.
Die Organisatoren des Antifa-Kongresses wollen nach eigenen Angaben bei der Veranstaltung bis Sonntag vor allem die Herausforderungen durch den rechten Terrorismus ins Visier nehmen – etwa bei einer großen Podiumsdiskussion am Samstagabend. Es gehe eben nicht um linke Gewalt, so die Veranstalter, sondern um Bildungsarbeit, Aufklärung und Protest gegen Rechts.
Polizeigewerkschaften im Zwist
Die vorangegangene Diskussion wurde auch durch den Konflikt zwischen den beiden Polizeigewerkschaften untereinander befeuert. So versuchte die DPolG offenbar, mit ihrer Kritik am Antifa-Kongress im Münchner DGB-Haus auch Mitglieder von der größeren GdP abzuwerben, welche im DGB organisiert ist. Neben den beiden Polizeigewerkschaften hatten auch rechte und AfD-nahe Internet-Portale den Antifa-Kongress scharf kritisiert.