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Umbau bei T-Systems: 6.000 Stellen weg, Standortnetz eingedampft

Radikalkur bei T-Systems: Der Chef der unprofitablen IT-Tochter der Telekom hat eine umfangreiche Umstrukturierung angekündigt. Tausende Stellen sollen wegfallen, die Zahl der Standorte schrumpfen. Auch Bayern ist wohl betroffen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

T-Systems, die IT-Tochter der Telekom, steht vor einer umfangreichen Umstrukturierung. Wie der Bayerische Rundfunk von einem T-Systems-Sprecher erfahren hat, sollen in dem Unternehmen in den nächsten drei Jahren 600 Millionen Euro eingespart werden. T-Systems-Chef Adel Al-Saleh hat heute in einer Videoübertragung die Beschäftigten über die Pläne unterrichtet.

Jedes Jahr 2.000 Stellen weg

Al-Saleh sprach davon, dass in drei Jahren bundesweit insgesamt 6.000 Stellen wegfallen sollen, pro Jahr 2.000. Erreicht werden soll das vor allem durch eine Verschlankung des Managements. Von derzeit acht Führungsebenen sollen bis zu fünf wegfallen, so der Sprecher weiter. Bestimmte Tätigkeiten sollen in die Slowakei, nach Ungarn und Indien ausgelagert werden.

Deutlich weniger Standorte

Von den derzeit mehr als 200 Standorten in 100 deutschen Städten sollen am Ende weniger als 20 übrigbleiben. Allein 50 der bestehenden Niederlassungen hätten weniger als 8 Mitarbeiter, so der T-Systems-Sprecher. Diese sollen mit größeren Standorten zusammengelegt werden.

Derzeit gibt es 17.800 Stellen bei der T-Systems in Deutschland, weltweit sind es 37.000. Am Ende der Umstrukturierung sollen 30.000 Jobs übrigbleiben. Noch heuer sollen die Umstrukturierungen gestartet werden. Dafür sollen zeitnah Verhandlungen mit den Sozialpartnern beginnen, sagte der T-Systems-Sprecher.

Folgen für Bayern unklar

Von den Umstrukturierungen sind alle deutschen Niederlassungen der T-Systems betroffen. Was das für die bayerischen Standorte in Bamberg, München und Nürnberg bedeutet, ist noch unklar. Allein dort sind nach Gewerkschaftsangaben etwa 2.200 Menschen beschäftigt. Meldungen über bereits beschlossene Standort-Schließungen dementierte der T-Systems-Sprecher.

Das Unternehmen muss sich auf veränderte Großkundenwünsche einstellen. Chef Al-Saleh will T-Systems schnell als führender Anbieter von digitalen Lösungen neu aufstellen. Einen Großteil des eingesparten Geldes soll in Wachstumsfelder investiert werden, sagte der Sprecher.

T-Systems gilt im Konzernverbund der Telekom seit Jahren als Verlustbringer. Die Mitarbeiter kümmern sich um digitale Lösungen in der Informations- und Telekommunikationstechnologie, vor allem für Großkunden.