Im Inneren des bald längsten Straßentunnels in Bayern war heute erster Besuchstag: Bei einem symbolischen Tunneldurchbruch nutzten knapp 500 Menschen die Chance, die erste von zwei Tunnelröhren bei Oberau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) zu besichtigen.
Umleitung zum Wintersportort Garmisch-Partenkirchen
Bürger und Politiker freuten sich über den Meilenstein, der mit dem Durchschlag der ersten Röhre geglückt ist. Auch die zweite Röhre werde vermutlich noch vor Weihnachten fertig ausgehöhlt sein, sagte Moritz Bergmann, Projektleiter des Tunnels.
Die 228 Millionen Euro teure Umgehung soll künftig den Autoverkehr zum Wintersport- und Ferienort Garmisch-Partenkirchen um den Ort Oberau leiten. Vor allem in Ferienzeiten und in der Skisaision geht es bisher oft nur stockend voran.
Nach rund 15 Monaten Bauzeit erfolgte der symbolische Durchschlag der ersten Tunnelröhre (Weströhre) beim Südportal. Der eigentliche Tunneldurchbruch war allerdings bereits am vergangenen Wochenende gelungen - aus Sicherheitsgründen noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
Witschaftsministerin Aigner auch dabei
Der ehemalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) versprach den Bürgern, dass der Durchgangsverkehr jetzt in absehbarer Zeit aus dem Ort verbannt sei. Der zweigeteilte Ort werde spätestens Ende 2021 wieder ein Ort werden. Obwohl mit dem Durchstoß der ersten Röhre die unkalkulierbarste Arbeit und mit rund 60 Prozent auch der größte Anteil der Arbeit geschafft sind, werde sich das Tunnelprojekt noch über mehrere Jahre hinziehen. Der Präsident der Autobahndirektion Süd, Wolfgang Wüst, erklärte dies mit den erheblichen Arbeitsaufwand, der im Innenausbau stecke. Besonders zeitintensiv sei zudem die Installation der modernen Sicherheitstechnik.
Spontan kam auch Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) bei der Feierlichkeit vorbei. Sie betonte mit ihrer Anwesenheit die zentrale Bedeutung des Tunnels für die Verkehrsplanung im Werdenfelser Land und in ganz Oberbayern.