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Trojanisches Pferd

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Trojanisches Pferd steht mitten in Iphofen

Trojanisches Pferd steht mitten in Iphofen

"Heinrich Schliemann -Troja" heißt die Ausstellung, die ab Mitte Juni im Knauf-Museum Iphofen zu sehen sein wird. Um möglichst viele Besucher in die Schau zu locken, haben sich die Macher etwas Großes einfallen lassen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Nichts Geringeres als der Nachbau des Trojanischen Pferdes schmückt seit dem Vormittag den Marktplatz von Iphofen. Die hölzerne Skulptur ist sechs Meter hoch, vier Tonnen schwer und in seinem Bauch ließen sich theoretisch mehrere Personen unterbringen, sagte Museumsleiter Markus Mergenthaler dem Bayerischen Rundfunk.

Das Pferd wurde von einer Zimmerei aus Franken eigens für die Ausstellung angefertigt und soll bis zum Ende der Ausstellung auf dem Marktplatz stehen. Es soll die Ausstellung "Heinrich Schliemann – Troja" ankündigen, die am 15. Juni startet und bis zum 4. November geht. Schliemann soll Ende des 19. Jahrhunderts in der Westtürkei bei mehreren Ausgrabungen unter anderem Siedlungsreste und ein Stadttor gefunden haben, die der Stadt Troja zugerechnet wurden.

Gab es das Trojanische Pferd wirklich?

Über die Stadt und die Geschichte rund um das Pferd hatte der griechische Dichter und Geschichtsschreiber Homer im 8. Jahrhundert v. Chr. berichtet. Demzufolge sollen sich nach zehn Jahren Krieg zwischen Griechen und Trojanern griechische Soldaten im Bauch des Holzpferdes versteckt haben. So kamen sie ins Stadtinnere und konnten den Krieg für sich entscheiden. "Ob es wirklich ein Trojanisches Pferd gab, kann auch die Ausstellung des Knauf-Museums Iphofen nicht mit Gewissheit aufklären", betonte der Museumsleiter.

Keine kleinteiligen Scherben, sondern große Geschichten

Die Ausstellung zeigt nach den Worten Mergenthalers einzigartige Objekte, darunter aus dem wertvollen Edelmetallschatz Schliemanns drei Silberkrüge. Sie wanderten immer wieder zwischen Russland und Deutschland hin und her. Als Leihgabe aus dem Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin kommt auch der Tonscherbenfunk. Das Museum werde aber die Scherben nicht kleinteilig ausstellen. "Wer uns kennt, der weiß, dass wir keine Scherben ausstellen, sonders damit ganze Geschichten erzählen", so Mergenthaler.

Das Leben des Heinrich Schliemann

Etwa 15 Prozent der Ausstellung werden Repliken sein. Der größte Teil sind Originale, die bislang auf keiner Ausstellung außerhalb Berlins zu sehen waren. Die Schau will mit der Ausgrabung im vermeintlichen Troja die Person Heinrich Schliemanns (1822 bis 1890) vorstellen und beleuchtet seine verschiedenen Lebensphasen – dazu gehört seine Station in St. Petersburg ebenso wie sein spannungsreiches Eheleben.