Bildrechte: picture-alliance/dpa

Ausstoss Treibhausgase

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Treibhausgase: Untermain unter dem Bundesdurchschnitt

Der Untermain steht beim Ausstoß von Treibhausgasen vergleichsweise gut da. In der Region wurden zwischen 2009 und 2015 vier Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen als im Bundesdurchschnitt. Dennoch gibt es wenig Grund zur Freude.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Vier Prozent weniger Treibhausgase als im Bundesdurchschnitt - das klingt erstmal positiv. Die Freude bei Energiemanager Marc Gaspar von der Energie Agentur Bayerischer Untermain ist dennoch verhalten. Das Ziel, bis zum Jahr 2030 runde 40 Prozent der Treibhausgase einzusparen, wird sich seiner Ansicht nach kaum umsetzen lassen. "Wenn wir so weitermachen, werden wir das Ziel nicht erreichen, doch wir müssen das auch in Relation zur wirtschaftlichen Entwicklung setzen", sagte Gaspar im Gespräch mit BR24. Bei ihm in der Energieagentur in Großwallstadt laufen die Fäden zusammen.

"Die letzte Bilanz basiert auf Zahlen von 2009, dem Jahr nach dem Tiefpunkt der Wirtschaftskrise – das Bruttoinlandsprodukt ist seitdem um bis zu 18 Prozent gestiegen pro Einwohner. Wir haben den Energieverbrauch trotzdem nahezu gleich halten können oder sogar verringern können. Das ist eigentlich die interessante Entwicklung, die wir sehen!" Marc Gaspar, Energiemanager der Energie Agentur Bayerischer Untermain

Bayerischer Untermain: Ausbau der Alternativen Energien hinkt hinter Zielen her

Wie sich zwischenzeitlich herausgestellt hat, kann die Region beim Ausbau der erneuerbaren Energien weniger tun, als sie ursprünglich wollte. Dieter Gerlach, Mitglied im Energiebeirat und Chef der Aschaffenburger Stadtwerke, betonte, dass 2011 – als das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept startete – die Schwerpunkte woanders lagen.

"Nehmen wir den Windenergieausbau als Beispiel - da hatten wir uns in der Region 50 Anlagen als Ziel gesetzt. Das ist nicht mehr erreichbar – es gab die 10H-Regelung, es gab die Begrenzung der verfügbaren Flächen durch den regionalen Planungsverband. Bei den Photovoltaikanlagen waren es 2009 ungefähr 800.000 m², die schon im Bestand waren. Man müsste diese Menge verfünffachen und das ist angesichts der jetzigen Rahmenbedingungen nicht realistisch." Dieter Gerlach, Chef der Aschaffenburger Stadtwerke

Großes Potential sehen die Klimaschützer am Untermain in der erneuerbaren Wärme und im Verkehrsbereich, mit Elektroautos oder sogar Bussen. Ihr Credo: Es gibt noch viel zu tun – auch wenn es schwer fallen wird, die ambitionierten Ziele des Energie- und Klimaschutzkonzeptes bis 2030 zu erreichen.