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Symbolbild: Gewalt gegen Frauen.

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Bayern braucht mehr Frauenhäuser

Bayern braucht mehr Frauenhäuser

In Bayern gibt es zu wenig Plätze in Frauenhäusern. Jährlich werden deswegen ungefähr genauso viele Frauen abgewiesen wie aufgenommen. Das geht aus einer vom Bayerischen Sozialministerium in Auftrag gegebenen Studie hervor. Von Regina Kirschner

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Unter dem Hashtag #MeToo hat sich in der ganzen Welt eine Debatte über Sexismus und Machtmissbrauch verbreitet. Die Tabuthemen Missbrauch und Belästigung bekommen seitdem eine größere gesellschaftliche Aufmerksamkeit. In Bayern werden jedes Jahr 140.000 Frauen Opfer von Gewalt. Die Opposition im Landtag hat das Thema auf dem Schirm und stellt immer wieder verschiedenste Anträge. Diesmal geht es im Sozialausschuss um das Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder in Bayern.

Mehr Plätze und mehr Geld für Beratungsstellen nötig

Das Sozialministerium berichtet über die aktuelle Studie, die feststellt, dass es vor allem in den ländlichen Regionen zu wenig Beratungsstellen gibt. Außerdem fehlen zeitnahe Therapiemöglichkeiten für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder, heißt es in der Untersuchung, die die Universität Erlangen-Nürnberg vor zwei Jahren durchgeführt hat. Auch die Opposition im bayerischen Landtag fordert schon lange mehr Plätze in Frauenhäusern, mehr Geld für Beratungsstellen und eine bessere therapeutische Versorgung von Frauen und deren Kinder, die Gewalt erfahren haben.

Freistaat: Kommunen sollen bezahlen

Das Sozialministerium verweist unter anderem darauf, dass im Nachtragshaushalt bereits weitere Mittel für Frauenhäuser vorgesehen sind. Ein Gesamtkonzept zum Schutz gewaltbetroffener Frauen wird derzeit vom Ministerium zusammen mit den kommunalen Spitzenverbänden und der Freien Wohlfahrtspflege erarbeitet. Größter Streitpunkt dürfte bei den Gesprächen wohl die Finanzierung sein. Die Staatsregierung sieht vor allem die Kommunen in der Pflicht. Die Kommunen wiederum erwarten sich Geld vom Staat. Das Konzept, wie von Gewalt betroffenen Frauen in Bayern besser geholfen werden kann, soll möglichst noch in diesem Jahr vorgelegt werden. Noch gebe es aber nicht viel Neues zu berichten, heißt es aus dem Sozialministerium.