Ein Jahr nach dem Brand des historischen Rathauses von Straubing stellt die Stadt heute das Planerteam vor. Es besteht aus Architekten, Statikern und Ingenieuren, die jetzt Vorschläge für die Restaurierung und Neugestaltung erarbeiten. Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU) hofft, dass die Pläne und die öffentliche Diskussion innerhalb des nächsten Jahres abgeschlossen werden. Wenn 2019 die Bauphase beginnen kann, könnte das Rathaus in vier Jahren, also 2021 bezugsfertig sein.
Wie sieht der Rathaussaal bald aus?
Besonders spannend wird die Frage, wie der historische Rathaussaal in Zukunft aussehen soll. Abgesehen von den Außenmauern mit den gotischen Fensterbögen ist im Inneren alles verbrannt. Die Gestaltung ist also völlig offen. Der Rathaussaal wurde seit seiner Erbauung vor über 650 Jahren immer wieder umgestaltet, zuletzt 1965. Aus dem Mittelalter stammten schon vor dem Brand nur noch wenige Details, wie etwa die mittelalterlichen Glasscheiben in den Kleeblättern über gotischen Spitzbögen. Für viele Straubinger hängen Erinnerungen an dem Saal, etwa an Schulentlassungsfeiern, Konzerte oder Ehrungen.
Brandursache weiter ungeklärt
Ein Jahr nach dem Feuer, das im Dachstuhl ausgebrochen war, bleibt die Brandursache ungeklärt. Auch die genaue Schadenshöhe steht noch nicht fest. Man geht von einem zweistelligen Millionenbetrag aus. Der Oberbürgermeister hofft, dass die Gelder von der Versicherung sowie vom Freistaat Bayern dafür ausreichen werden, damit die Stadt keine anderen Maßnahmen wie etwas Schulsanierungen verschieben muss. Die Stadtverwaltung ist derzeit auf verschiedene Gebäude in der Stadt verteilt.
Rathaus gründlich untersucht
In den vergangenen zwölf Monaten haben Restauratoren das gesamte ausgebrannte, beziehungsweise durch das Löschwasser geschädigte Rathaus, gründlich untersucht. Es wurden Spuren aus sechs Jahrhunderten gesichert. Die Stadtverwaltung hat ein Raumprogramm erarbeitet. Jetzt muss im Detail entschieden werden, was von der historischen Substanz erhalten werden muss und was möglicherweise für moderne Baustandards wie Fluchtwege, Barrierefreiheit oder Brandschutz geopfert werden kann.