Brennenden Holzscheite in einem Ofen
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Sparen trotz hoher Heizkosten - so geht's

Die Energiekosten steigen, der Schreck bei Nachzahlungen ist groß. Heizen war schon lange nicht mehr so teuer. 90 Prozent der Haushalte zahlen zu viel, schätzen Energieberater. Mit einfachen Tipps lassen sich bis zu 500 Euro im Jahr sparen.

Der zweite Winter im Homeoffice und die steigenden Energiekosten belasten das Haushaltskonto. Denn ein warmes Zimmer kostet Geld, und wenige können ins warme Büro. Und bei Ölheizungen sind die Kosten im Vergleich zum letzten Jahr um 44 Prozent gestiegen. Denn damals war der Preis für Öl wegen der Corona-Pandemie und anfänglich sinkender Nachfrage anfangs eingebrochen. Nun steigt er seit Monaten an.

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Thermostat runter!

Ein durchschnittliches Thermostat hat fünf Stufen: Stufe 1 reguliert auf ca. 12 Grad Celsius, Stufe 2 auf 16 Grad, Stufe 3 auf ca. 20 Grad, 4 auf etwa 24 Grad und die höchste Stufe macht den Raum mit 28 Grad richtig sommerheiß.

Wer das Thermostat des Heizkörpers auf die Stufe 3 einstellt, heizt eventuell zu viel. Ein etwas weniger warmer Raum hilft dagegen sparen: Mit jedem Grad weniger spart man sechs Prozent der Heizkosten. Da lassen sich bei der Entscheidung 20 oder 24 Grad schon mehrere Hundert Euro im Jahr sparen. Es gibt sogar Heizkörperthermostate, die sich via App einstellen lassen. Auch als Mieter darf man diese - auf eigene Kosten – austauschen, sollte aber die alten aufbewahren, um sie beim Auszug wieder auszuwechseln.

Heizkörper nie ausstellen

Es lohnt sich, die Heizkörper - sollte man den ganzen Tag nicht daheim sein - auf Stufe 2 zu drehen. Abschalten allerdings kostet Energie. Umgekehrt macht es auch keinen Sinn, den Standard-Thermostat auf 5 zu stellen, damit der Raum schneller warm wird. Das funktioniert nicht, sagt die Verbraucherzentrale Bayern.

Wenn Heizkörper ungleich heizen und Zimmer unterschiedlich warm werden, lohnt sich eine Energieberatung der Verbraucherzentrale. Eine Beraterin oder ein Berater kommt ins Haus und schaut sich die Einstellungen des Heizkessels an. Die Kosten bei den Verbraucherzentralen liegen in ganz Bayern bei 30 Euro. Der Restbetrag - rund 350 Euro - wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Einkommensschwache Haushalte bekommen die Beratung vor Ort Service kostenlos. Leider gibt es derzeit – auch Pandemiebedingt – Wartzeiten. Und das Angebot gilt auch nur für Eigentümer, Mieter können eine solche Beratung nur mit Einwilligung des Vermieters bekommen.

Kürzer duschen und kälter waschen

Wer an seiner Dusche einen "Sparkopf" installiert, kann 34 Euro im Jahr sparen – und spart dabei soviel Energie ein wie beim Autofahren über 750 Kilometer. Diese Rechnung stellt die Energieberatungsagentur CO2Online an, ein unabhängiger Berater, gefördert von EU, Bundesumweltamt und Deutschem Mieterbund. Nach deren Berechnungen verbraucht vor allem die Waschmaschine das meiste warme Wasser, durchschnittlich etwa 12 Prozent des Wassers im Haushalt. Deshalb immer nur mit einer voll beladen Maschine waschen und niedrige Temperaturen wählen.

Heizöl, Erdgas und Pellets öfters nachkaufen

Wer Heizöl oder Gas kaufen muss, weil er einen stationären Tank im Haus hat, der hat die Qual der Wahl. Denn er entscheidet, wann er tankt und das kann einen Unterschied pro Tankladung von mehreren Hundert Euro machen. Fachleute empfehlen, den Tank öfters als nötig zu tanken, in kleineren Mengen. Zwar kostet jede Anlieferung Geld, doch so lässt sich das Risiko der schwankenden Ölpreises besser verteilen, heißt es bei den Ratgebern. Denn der Erdöl-Preis wird an der Börse festgelegt und gehandelt. Davon abhängig sind auch die Preise für Heizöl und Erdgas. Sogar die Preise für Holzpellets sind im Dezember auf ein Rekordhoch geklettert. Eigentlich ohne Grund, denn Holz ist da. Allerdings sind die Energiepreise doch irgendwie aneinander gekoppelt.

Dämmen spart Heizkosten

Mit dem Dämmen von Fassaden lassen sich bis zu 20 Prozent der Heizkosten sparen, beim Dach bis zu 30 Prozent, so heißt es aus Fachkreisen. Allerdings ist das keine Maßnahme für Mieter. Dennoch lohnt es sich vielleicht, mit dem Eigentümer der Wohnung ein Gespräch anzufangen, denn viele Maßnahmen werden staatlich gefördert.

Umsteigen auf Erneuerbare Energien

Für Hausbesitzer lohne sich langfristig ein Umstieg auf neue Techniken, zum Beispiel auf Wärmepumpen, rät die Verbraucherzentrale Bayern. Allerdings nur für Häuser mit guter Dämmung, bevorzugt bei Neubauten. Viele Eigenheimbesitzer nutzen diese in Kombination mit einer Solaranlage.

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