Bildrechte: Staats- und Stadtbibliothek Augsburg

Blatt aus Gutenberg-Bibel

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Sensation in Augsburg: Blatt aus einer Gutenberg-Bibel entdeckt

Wissenschaftler sind begeistert: Ein Blatt einer Gutenberg-Bibel, dem ersten größeren gedruckten Buch mit beweglichen Lettern, ist in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg aufgetaucht. Das farbige Pergament-Blatt blieb lange Zeit unbeachtet.

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Das lag daran, dass das wertvolle Relikt zweckentfremdet worden war. So wurde es bis zu seiner Entdeckung als Einband eines Druckes des frühen 17. Jahrhunderts wiederverwendet. Es zeigt den Beginn der Apokalypse mit der Darstellung des Evangelisten Johannes, der lange als Autor dieses Bibelbuches angesehen wurde.

Fragment gehört zu einer unbekannten Gutenberg-Bibel

Der Buchschmuck in Deckfarben und Gold kann einem Buchmaleratelier, der sogenannten Pfauenwerkstatt, zugeschrieben werden. Vermutlich hat der böhmische Gründer dieser Werkstatt, der „Illuminator der Berliner Gutenbergbibel“, die Miniatur gemalt. Das Augsburger Fragment gehört somit zu einer in der Forschung unbekannten dritten in dieser Werkstatt ausgemalten Gutenberg-Bibel. Außerdem ist sicher, dass das Blatt aus keinem der bisher überlieferten Pergamentexemplare stammt. Es lässt sich auch keiner der Gruppen der bekannten Pergamentfragmente der Gutenberg-Bibel zuordnen.

Ab 19. Oktober in einer Ausstellung zu sehen

Wann die ursprüngliche Bibel, von der bisher nur das jetzt von Diplom-Bibliothekar Wolfgang Mayer aufgefundene Fragment bekannt ist, für Buchbindezwecke zerlegt wurde, ist unbekannt. In der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg werden nun insgesamt zwei Pergamentfragmente von zwei verschiedenen Gutenberg-Bibel-Exemplaren beherbergt. Beide werden in der Ausstellung „Gold und Bücher lieb ich sehr …“ ab 19. Oktober 2017 zu sehen sein.