Ernteeinbruch

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Schlechte Apfelernte macht fränkischen Apfelsaft teuer

Apfelsaft aus fränkischen Äpfeln wird teurer. Der Grund: drei frostige Nächte im April. Die Apfelernte fällt in diesem Jahr daher deutlich schlechter aus.

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Die Pretzfelder Keltereigenossenschaft bezieht Früchte von 3.500 Lieferanten aus ganz Franken – vom Kleingärtner bis zum professionellen Großlieferanten. Allerdings haben die Obstbauern in diesem Jahr fast überall das gleiche Problem: drei Frostnächte im April. Die kalten Nächte sorgen heuer für immense Ernteausfälle, so Manuel Rauch, Chef der Pretzfelder Kelterei.

"Normalerweise sind unsere fünf Silos zu der Erntezeit brechend voll, heuer liegen in einem nur ein paar Äpfel." Manuel Rauch, Chef der Pretzfelder Keltereigenossenschaft

Massiver Ernterückgang

Beim Streuobst rechnet man bundesweit mit einem Ernterückgang um bis zu 65 Prozent . In der Fränkischen Schweiz sei das nicht anders, erklärt Hans Schilling, Kreisfachberater für Obstbau im Landkreis Forchheim. Die heimischen Keltereien, die nur fränkische Äpfel verwenden, hätten zudem das Problem, dass von der ohnehin deutlich geringen Ernte möglichst viel als Frischobst verkauft werde. "Das bringt mehr ein", so Schilling. Der Preis dafür hat sich allerdings gewaltig gesteigert.

"Bei manchen Apfelsorten hat sich der Kilopreis für lose Ware glatt verdoppelt." Hans Schilling, Kreisfachberater für Obstbau im Landkreis Forchheim

Preissteigerung beim Apfelsaft

Auch optisch weniger schöne Äpfel für die Saftherstellung sind 50 bis 100 Prozent teurer im Einkauf, so Manfred Rauch. Das könne zwar nicht eins zu eins an den Verbraucher weitergeben werden, trotzdem müsse der Verbraucher mit einer Preissteigerung um 15 bis 20 Prozent beim Apfelsaft rechnen, so der Chef der Pretzfelder Kelterei.

Qualitätsanspruch

Rund 900.000 Liter Apfelsaft werden jährlich aus heimischen Streuobst gepresst und verkauft. Großbetriebe haben es leichter, Ernteausfälle auszugleichen. "Die gleichen die fehlenden Apfelmengen aus Deutschland mit Konzentrat-Lieferungen aus dem Ausland, meist aus China aus", so Hans Schilling.

"Das komme für die heimischen Genossenschaften nicht in Frage, da geht es auch um die Qualität." Hans Schilling, Kreisfachberater für Obstbau im Landkreis Forchheim

Hoffen auf Ernte 2018

Zuversichtlich ist der Kreisfachberater für Obstbau im Landkreis Forchheim allerdings für das kommende Jahr 2018. Die Apfelbäume hätten dann Zeit gehabt sich zu regenerieren. Einer vollen Blüte, guten Früchten und damit einer guten Ernte stehe somit nichts im Weg, so Schilling. Einzige Voraussetzung: Das Wetter spielt mit und es kommt nicht wieder zu Frosteinbrüchen.