Die stark frequentierte Strecke zwischen Nürnberg und Erlangen soll künftig mit drei statt bisher zwei Zügen pro Stunde bedient werden. Damit würden die Züge nahezu im 20-Minuten-Rhythmus fahren – allerdings erst ab 2020. Wie der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt (CSU) am Freitag (26.01.18) mitteilte, haben dies Gespräche mit Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU), dem Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) und Bahn-Vorstand Ronald Pofalla in Berlin ergeben.
Jahrzehntelanger Streit
Hintergrund sind die seit fast 25 Jahren bestehenden Pläne der Bahn für den sogenannten S-Bahn-Verschwenk. Dabei sollte die Trasse abseits der bestehenden Fernbahnstrecke in einem Bogen mitten durchs Knoblauchsland führen. Über die Pläne wurde lange diskutiert, vor allem die Stadt Fürth, der Bund Naturschutz und Landwirte kritisierten den Flächenverbrauch. Stattdessen forderten sie, die bestehenden Strecke auszubauen. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte die Pläne der Bahn im Herbst 2017 endgültig für rechtswidrig erklärt.
Auch die Behelfslösung kostet
Thema des ranghohen Treffens in Berlin war auch die Zukunft der Ausbaupläne nach dem Urteil. Schließlich müssten nun sowohl der Verschwenk als auch eine Ausbaulösung ergebnisoffen geprüft werden, hieß es aus dem Bundesverkehrsministerium. So oder so werde die Realisierung des Projekts mehrere Jahre dauern, so der bayerische Verkehrsminister Herrmann. Daher solle so schnell wie möglich die Behelfslösung umgesetzt werden. Auch dafür muss allerdings Geld in die Hand genommen werden: Erforderliche Baumaßnahmen in Fürth-Unterfarrnbach werden den Freistaat laut Herrmann mehrere Millionen Euro kosten.