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Der wegen Mordes und Vergewaltigung angeklagte Serbe (mit verpixeltem Gesicht)

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Prozessauftakt in Kempten: In Badewanne ertrunken oder ertränkt?

Mit großem Medieninteresse hat vor dem Landgericht Kempten der Prozess gegen einen 35-jährigen Serben begonnen. Er soll eine Westallgäuerin vergewaltigt und in einer Badewanne ertränkt haben.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte vor gut einem Jahr die Nachbarin seiner Ex-Freundin in ihrem Haus in Weißensberg im Landkreis Lindau vergewaltigt und anschließend in der Badewanne ertränkt.

Angeklagter bestreitet Vergewaltigung

Vor Gericht räumte der 35-Jährige ein, für den Tod der Nachbarin seiner Ex-Freundin verantwortlich zu sein. Den Vergewaltigungsvorwurf bestritt er trotz recht eindeutiger Spurenlage aber und stellte die Tat mehr oder weniger als Unfall dar.

Am Tattag habe er schon seit drei Tagen nicht mehr geschlafen und sei deshalb zur Wohnung seiner Ex-Freundin in dem Haus in Weißensberg gefahren, um sich mal so richtig auszuschlafen, so der Angeklagte. Plötzlich sei die Nachbarin vor der Tür gestanden, es sei irgendwie zum Streit gekommen, er habe die Frau geschlagen und gewürgt, bis sie am Ende halb bewusstlos auf dem Bett im Schlafzimmer seiner Ex-Freundin gelegen habe.

Staatsanwalt: Ertränkt, um es nach Unfall aussehen zu lassen

Dass die Frau anschließend in der Badewanne in ihrer gegenüberliegenden Wohnung ertrinken musste, erklärte der 35-Jährige so: Er habe sie nur in kaltes Wasser gelegt, damit sie wieder zu sich komme. Er habe die Frau nicht töten wollen.

Die Staatsanwaltschaft dagegen ist überzeugt, dass der Mann die Frau in der Wohnung seiner Ex-Freundin brutal vergewaltigt hat, sie in die Nachbarwohnung trug und in der Badewanne ertränkte, damit es nach einem Unfall aussieht. Für den Prozess am Landgericht Kempten sind drei Verhandlungstage angesetzt.