In dieser Woche sind in Regensburg wieder zahlreiche Busverbindungen ausgefallen und auch am Samstag kommt es wieder zu Einschränkungen. Die Regensburger Verkehrsbetriebe (RVB) klagen vorrangig über den hohen Krankenstand bei ihren Busfahrern, doch die aktuelle Grippewelle sei nicht der einzige Grund für die Busprobleme, sagt die Gewerkschaft Verdi.
Überstunden können nicht abgebaut werden
Gewerkschaftssprecher Patrick Rostek kritisiert die aktuellen Arbeitsbedingungen der Regensburger Busfahrer scharf. Schon seit Längerem habe der Betriebsrat auf die Überlastung der Fahrer hingewiesen, sagt Rosteck. Zahlreiche Busfahrer würden Dutzende Überstunden vor sich herschieben, die wegen Personalmangels nicht abgebaut werden könnten. An freien Tagen müssten Fahrer häufig spontan wieder einspringen, um Lücken im Dienstplan zu schließen.
RVB räumt Probleme ein
Ein Sprecher der RVB räumt im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk Probleme ein. Martin Gottschalk, Sprecher der Stadtwerke Regensburg, zu denen die Regensburger Verkehrsbetriebe gehören, verspricht Abhilfe: "Klar gibt es auch strukturelle Defizite, das muss man auch ganz klar so benennen. Die haben wir aber mittlerweile auch erkannt und gehen diese großflächig an."
Busfahrer müssen schweigen
Dem widerspricht Verdi. "Das ist durchaus ein Problem, das in den letzten Jahren immer größer geworden ist, was der Betrieb lange ignoriert und verschlafen hat. Obwohl der Betriebsrat immer wieder den Finger in die Wunde gelegt hat", sagt Verdi-Funktionär Rostek. Der Betriebsrat sei an dem Problem weiter dran und hoffe auf baldige Verbesserungen. Die Busfahrer selbst müssen zu dem Thema schweigen. Am Donnerstag verschickte die Geschäftsführung eine offizielle Dienstanweisung an die Fahrer, dass sie sich gegenüber Fahrgästen und Medien nicht zu Interna äußern dürfen.