Die Zeit drängt in Oberstdorf: Bis zur Vor-WM im Jahr 2020 sollen das umgebaute Skisprung- und das Langlaufstadion fertig sein. Damit die Gemeinde nicht erst den Ausgang des bei Projekten dieser Größenordnung nötigen langwierigen EU-Vergabeverfahrens abwarten muss, verwendet der Gemeinderat folgenden Kniff: Das Gremium hat in seiner Sitzung zunächst nur 20 Prozent der Planungsleistungen für Vorplanung und Kostenermittlung vergeben. Für die restlichen 80 Prozent soll möglichst bald die EU-weite Ausschreibung starten. Anders wäre der sportliche Zeitplan nicht mehr einzuhalten gewesen.
Dieses Vorgehen spart Zeit und ist rechtskonform
Dieses Vorgehen ist laut Vergaberechtsexperten rechtskonform und spart der Gemeinde mehrere Monate Zeit. Um die bestehenden Anlagen und den Ort fit zu machen für die Nordische Ski-WM plant die Marktgemeinde umfassende Umbauten im Skisprung- und im Langlaufstadion und bei der Infrastruktur im Ort. Auf grob 39 Millionen Euro werden die Kosten derzeit geschätzt.
Oberstdorf hofft auf Zuschüsse
Die Gemeinde hofft auf bis zu 90 Prozent Zuschüsse von Bund, Land und Landkreis. Wie teuer die WM den Oberallgäuer Wintersport am Ende tatsächlich kommen wird, ist aber noch offen. Die Weltmeisterschaft im Jahr 2005 jedenfalls war mit einem Investitionsvolumen von 24 Millionen Euro ein Kraftakt, dessen Nachwirkungen noch lange in der hoch verschuldeten Gemeinde zu spüren waren.