In Wunsiedel ist am Montag (16.10.17) der Grundstein für ein neues Pelletwerk mit angeschlossenem Blockheizkraftwerk (BHKW) gelegt worden. Das Tochterunternehmen WUN Energie der Stadtwerke Wunsiedel (SWW) will sich damit an der dezentralen Energiewende beteiligen.
Holzspäne als Grundlage
In dem neuen Pelletwerk sollen mehr als 100.000 Tonnen Pellets pro Jahr produziert werden – eine Menge, die für Heizung und Warmwasser von rund 25.000 Einfamilienhäusern reicht. Rohmaterial sind Späne, die als Nebenprodukt in Holzsägewerken und der holzverarbeitenden Industrie in der Region anfallen.
Trocknung mit Abwärme
Für die energieintensive Trocknung der Späne wird die Abwärme aus dem angeschlossenen Blockheizkraftwerk verwendet, in dem mit Hilfe von drei leistungsstarken Gasmotoren Strom erzeugt wird.
Speicher für erneuerbare Energien
Das Blockheizkraftwerk erzeugt Strom für rund 40.000 Haushalte aus Erdgas – laut SWW-Geschäftsführer Marco Krasser ein wichtiger Brückenenergieträger in der Energiewende. In der Zukunft könne das Heizkraftwerk allerdings nicht nur mit dem fossilen Brennstoff Erdgas befeuert werden, sondern auch mit Wasserstoff oder synthetisch hergestelltem Erdgas. So soll das bereits bestehende Erdgas-Leitungssystem künftig nicht nur als Transportsystem für den fossilen Brennstoff fungieren, sondern auch als Speichersystem für in Gas umgewandelte Sonnen- oder Windenergie. So können erneuerbare Energien mit relativ geringen Verlusten gespeichert werden und das Stromnetz an Tagen mit viel Sonne oder Wind entlastet werden.
2018 am Netz
Das Ziel ist eine nachhaltige, umwelt- und klimaschonende Energieversorgung, die alle erneuerbaren Quellen der Region nutzt, aber auch Erdgas als sauberste fossile Energie. Das Blockheizkraftwerk soll Ende 2018 ans Netz gehen, die Pelletproduktion soll bereits im April kommenden Jahres starten. Insgesamt investiert die WUN Energie in das Projekt 28 Millionen Euro.
Mega-Akku in Wunsiedel
Zusätzlich soll im kommenden Jahr in Wunsiedel der bayernweit größte Batteriespeicher in Betrieb gehen. Der Mega-Akku soll Strom liefern und aufnehmen – ein weiterer Beitrag zur Netzstabilität und ein weiterer Schritt der Stadtwerke auf dem sogenannten Wunsiedler Weg der dezentralen Energiewende.