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40 Jahre Heimatgeschichtsverein

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Ministerpräsident Söder: 40 Jahre Heimatgeschichte im Grabfeld

In Bad Königshofen hat der Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld 40-jähriges Bestehen gefeiert. Schirmherr war Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Er hatte noch als Heimatminister für die Veranstaltung zugesagt. Von Anke Gundelach

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Neben Glückwünschen und Lob für den Heimatgeschichtsverein gab es von Söder einen kleinen Abriss über seine Pläne und politischen Schwerpunkte als Ministerpräsident – von der Stärkung des ländlichen Raums, über die Integration von Zuwanderern bis zum Pflegegeld für Angehörige.

 Dritter Nationalpark vor der Entscheidung

In Sachen dritter Nationalpark in Bayern wollte sich Markus Söder nach wie vor nicht festlegen. In zehn bis elf Tagen, sagte er, falle dazu eine Entscheidung. In der Regierungserklärung am 18. April wolle er seinen Standpunkt darlegen, und falls in der Rhön kein Nationalpark entstehen sollte, so werde am Ende trotzdem etwas Gutes für die Rhön herauskommen.

"Ich bin ein wenig zurückhaltend, weil es doch heftige Diskussionen gibt von Gegnern und Befürwortern - übrigens in ganz Unterfranken. Und es ist ganz wichtig, dass [die Entscheidung] im Einklang mit der Bevölkerung stattfinden muss." Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident

Hanns Friedrich, der Vorsitzende des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld, und seine Mitstreiter waren hocherfreut darüber, dass die Jubiläumsveranstaltung durch den Besuch des Bayerischen Ministerpräsidenten aufgewertet wurde.

"Ich habe vorher gesagt, ich glaube es erst wenn er da ist." Hanns Friedrich, der Vorsitzende des Vereins für Heimatgeschichte im Grabfeld

Der Bad Königshöfer Journalist und Heimatpfleger ist zusammen mit Kreisheimatpfleger Reinhold Albert aus Sternberg (2. Vorsitzender) die treibende Kraft des Geschichtsvereins. Gegründet 1978, hat sich der Verein über die Jahre zu einem wichtigen Kulturträger im Landkreis Rhön-Grabfeld entwickelt, den auch Landrat Thomas Habermann beim Jubiläumsfestakt würdigte.

Aufarbeitung der Teilung Deutschlands

Ein Schwerpunkt des Vereins ist die historische Aufarbeitung der deutschen Teilung und ihrer Folgen. Nach der Wende sicherte der Verein frühzeitig Exponate und eröffnete schon 1992 ein kleines Grenzmuseum, zunächst im Kurzentrum von Bad Königshofen. Unter dem Titel "Museum für Grenzgänger - Nachbarn im Grabfeld" ist die Ausstellung mittlerweile deutlich erweitert in der Schranne von Bad Königshofen untergebracht. Der Verein spart unterdessen kein Thema der Heimatgeschichte im Grabfeld aus, veranstaltet Ausstellungen und Veranstaltungen zu Kultur und Brauchtum, arbeitet mit Schulen zusammen, fördert heimische Künstler und pflegt das Erbe historischer Künstlerpersönlichkeiten der Region wie Johann Peter Herrlein oder Johann Joseph Kessler.

Turmmuseum als Kleinod

Auch das wohl kleinste und höchste Museum der Region ist dem Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld zu verdanken. Es handelt sich dabei um eine kleine historische Sammlung im Turm der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen. Auf Anregung von Hanns Friedrich wurde 1995 der "Kulturpreis Grabfeld" geschaffen. Unter der Federführung von Reinhold Albert wurden zahlreiche heimatgeschichtliche Schriften und Bücher herausgegeben. Auch für die Schriftenreihe "Das Grabfeld" zeichnet Reinhold Albert verantwortlich. Sie ist das letzte Heimatblatt Unterfrankens.

Hanns Friedrich wiederum sorgte als Zeitungsreporter und langjähriger Hörfunk- und Fernsehjournalist beim Bayerischen Rundfunk stets dafür, dass das Wirken des Vereins auch weit über die Region hinaus von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Der Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld hat aktuell 120 Mitglieder, und seinem Vorsitzenden gehen die Ideen nicht aus. Unter anderem würde der Heimatverein gern Reste der Stadtmauer und das letzte Stadttor von Bad Königshofen für die Nachwelt erhalten.