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Wartende am Flughafen München

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Mega-Chaos am Flughafen München - Auslöserin gefunden

Mittlerweile ist die Frau identifiziert, die unkontrolliert durch den Sicherheitscheck am Münchner Flughafen kam. Der Vorfall löste ein Mega-Chaos aus: Rund 200 Flüge wurden annulliert. Auch morgen wird es noch Beeinträchtigungen geben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Vermutlich ganz unabsichtlich hatte die etwa 40-jährige Frau ein Chaos am Münchner Flughafen ausgelöst, als sie unkontrolliert in den Sicherheitsbereich schlüpfte. Das Terminal 2 war daraufhin etwa fünf Stunden gesperrt worden. Laut Bundespolizei-Pressesprecher Christian Köglmeier konnte die Frau mittlerweile identifiziert werden - es handele sich um eine ganz normalen Fluggast.

Folgen für die Frau noch unklar

"Aus bundespolizeilicher Sicht gibt es für uns keinen Anlass gegen die Frau vorzugehen", so Köglmeier im Bayerischen Rundfunk. Ob auf die Frau Schadensersatzforderungen zukommen, entscheidet letztlich das Luftamt Südbayern. Jedoch war das Fehlverhalten vom Sicherheitspersonal ursächlich für die stundenlange Sperrung im Terminal 2. Entgegen klarer Anweisungen wurde keine Alarm ausgelöst - daher konnte die Frau auch entschwinden.

Regierung von Oberbayern: individuelles Versäumnis

Die Regierung von Oberbayern sprach in einer Mitteilung bereits von einem individuellen Versäumnis des Personals an der Sicherheitsschleuse. Daher könnte es gut sein, das die Frau nichts zu befürchten hat - außer vielleicht den Zorn vieler Tausender Fluggäste: 200 Flüge fielen aus, 60 hatten Verspätung. Laut Flughafen München wird es auch am Sonntag noch zu Flugausfällen und Verspätungen kommen. Passagiere sollten sich bei ihrer Airline über den aktuellen Status ihres Fluges informieren. Passagiere, deren Flug annulliert wurde, werden von den Airlines umgebucht. Fluggäste mit Tickets auf innerdeutschen Flügen können auf die Deutsche Bahn ausweichen.

Frau war am Sicherheitscheck zurückgeschickt worden

So kam es zum Chaos: Nachdem im Handgepäck der Frau nicht ordentlich verpackte Flüssigkeiten festgestellt worden waren, musste sie das Gepäckstück aus dem Sicherheitsbereich bringen. Die Frau wurde zurückgeschickt, um sich einen der vorgeschriebenen Plastikbeutel zu besorgen. Wie die Auswertung der Videoaufnahmen zeigte, kam die Frau wenig später ohne das beanstandete Gepäckstück zurück und passierte eine noch nicht einsatzbereite Kontrollstelle.

Offenbar hatte das Personal erst verzögert reagiert, deshalb war die Frau auch schon an den kurz hinter der Kontrolle postierten Bundespolizisten vorbei, bevor diese auf den Zwischenfall aufmerksam wurden. Deshalb war anschließend Großalarm ausgelöst worden. Vorsorglich hatte die Bundespolizei die komplette Sperrung des Terminals 2 veranlasst und stundenlang nach der Frau gesucht.

Lange Warteschlangen und verspätete Flüge

Die Bundespolizei machte die Abfertigung im Terminal 2 komplett dicht und räumte den Bereich. Reisende aus ankommenden Flugzeugen durften die Maschinen nicht verlassen, auf Twitter meldeten auch abfliegende Reisende, dass sie die Flieger wieder verlassen mussten, nachdem sie zum Teil stundenlang auf dem Rollfeld gewartet hatten. Vor den Sicherheitskontrollen bildeten sich lange Warteschlangen bis weit in den Check-In-Bereich hinein.

Bundespolizei verteidigt Maßnahmen

Die Bundespolizei verteidigte die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen, sie seien gerechtfertigt gewesen. Das betonte Christian Köglmeier von der Bundespolizei im Bayerischen Rundfunk. Passagiere, die in den Sicherheitsbereich gelangten, müssen vorher lückenlos kontrolliert werden. Geschehe das nicht, müssten "entsprechende Maßnahmen anlaufen".

Der erste Samstag der bayerischen Sommerferien ist in der Regel einer der Tage mit dem höchsten Passagieraufkommen am Flughafen München.

(Autoren: Martin Breitkopf und Fabian Herrmann)