Bildrechte: BR

Symbolbild zersägter Maibaum

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Maibaum umgesägt - Pater aus Mariabuchen tut Buße

Das ging gründlich schief für Kapuzinerpater Josef Aszyk aus Mariabuchen: Im Glauben, eine Tradition zu pflegen, sägte er den Maibaum in Rettersbach um. Nun tut der Pater Buße und rollt ein Bierfass nach Rettersbach. Und das könnte anstregend werden.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Sachbeschädigung statt Brauchtum: Die Folgen seines unbedarften Maibaumstreichs muss Pater Josef Aszyk aus Mariabuchen nun büßen - und zwar mit einem Fass Bier und etwas körperlicher Anstrengung. In einer nächtlichen Aktion hatte polnische Kapuziner am 30. April den Maibaum im Nachbarweiler Rettersbach umgesägt. Am nächsten Tag berichtete Josef Aszyk stolz von der Kirchenkanzel von seiner Brauchtumspflege. Die Reaktionen in der Gemeinde fielen allerdings anders aus als gedacht.

Reaktionen auf Maibaum-Frevel in Rettersbach: verwundert, aber gnädig

Die Rettersbacher waren aber nicht allzu verstimmt, dass der Kapuziner den Brauch um den Maibaum gründlich missverstanden hatte. Sie stellten den um einen Meter verkürzten Stamm unversehens wieder auf. Der Pater will dennoch Buße tun und ein 50-Liter-Fass Bier spendieren. Heute Abend um 19 Uhr macht sich Aszyk mit dem Fass auf den knapp einen Kilometer langen Weg von seinem Wohnort im Buchental nach Rettersbach. Es geht bergauf und könnte also anstrengend werden für den 39-Jährigen. Dementsprechend hofft der Pater auf Mithelfer. 

Ein Kapuzinerpater im Polizeiverhör

Weil es sich bei der Aktion um Sachbeschädigung handelte, wurde die Polizei aktiv. Pater Josef Aszyk wurde zwischenzeitlich polizeilich vernommen. Karlstadts Polizeichef Thomas Miebach geht aber davon aus, "dass die Sache eingestellt wird", zumal in diesem Fall wohl eine Gefährdung von Maibaum-Aufpassern ausgeschlossen war. Man könne sich aber generell nicht auf Brauchtum berufen, so Miebach.