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Landgericht Traunstein

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Kindesmissbrauch: Haftsstrafe für Ex-BMW-Manager

Ein 62-jähriger ehemaliger BMW-Manager ist am Landgericht Traunstein zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung des Gerichts hat er zwei Mädchen aus der Nachbarschaft sexuell missbraucht. Von Christine Haberlander

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Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Drei Jahre und drei Monate Haft wegen sexuellen Missbrauchs - so lautete am Nachmittag in Traunstein das Urteil gegen einen 62-jährigen Ex-Manager von BMW. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann im vergangenen Jahr zwei acht und sechs Jahre alte Mädchen der Nachbarn sexuell missbraucht hat.

Kinder mit Geschenken ins Haus gelockt

Zugute hielt ihm das Gericht, dass er die Sex-Taten früh gestanden und dadurch den Geschwistern eine Aussage erspart hatte. Das Gericht begründete die über dreijährige Haftstrafe damit, dass der Mann die Mädchen nicht nur oberflächlich berührt hatte, sondern die Taten unter einem erheblichen Vertrauensbruch passiert seien. Er hatte die Nachbarskinder mit Geschenken in sein geerbtes Elternhaus in Raubling gelockt und ihnen gedroht, falls sie etwas über die sexuellen Übergriffe erzählen würden.

Mädchen leiden noch heute

Die jüngere der Schwestern hatte sich einige Monate nach den Vorfällen ihrer Großmutter und der Mutter anvertraut - wenig später auch das ältere Mädchen. Die Kinder leiden noch heute unter der Tat, vor allem die Ältere habe sich im Verhalten verändert, so der Richter bei der Urteilsbegründung.

Entschuldigung bei der Familie

Am Vormittag hatten die Staatsanwältin fünfeinhalb Jahre Haft gefordert, der Verteidiger des Mannes plädierte auf eine zweijährige Bewährungsstrafe. In seinen letzten Worten wandte sich der Angeklagte an die Eltern der beiden Opfer. Er nahm dabei alle Schuld auf sich und entschuldigte sich für seine Taten. Es tue ihm leid, was er der Familie angetan habe. Die U-Haft hätte ihn Demut gelehrt. Er übernehme die volle Verantwortung für den sexuellen Missbrauch. Die Initiative sei von ihm ausgegangen, die Taten seien aber nicht von vornherein geplant gewesen.

12.500 Euro Schmerzensgeld

Bei dem Mann wurden darüberhinaus 10.000 kinderpornografische Dateien sichergestellt. In einem Vergleich wurde heute festgelegt, dass der Ex-Manager der benachbarten Familie 12.500 Euro Schmerzensgeld bezahlt.