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Immer weniger Selbstanzeigen von Steuersündern

Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuersündern ist offenbar rapide zurückgegangen. In manchen Bundesländern zeigten sich 2017 verglichen mit dem Vorjahr nur noch halb so viele Kriminelle bei den Behörden an, das meldeten die Finanzministerien.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Deutschlandweit sind die Selbstanzeigen vor allem in Hessen und dem Saarland stark rückläufig. Hier meldeten sich laut den Finanzministerien im vergangenen Jahr nur noch halb so viele Kriminelle bei den Behörden wie noch im Jahr zuvor. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich in Bayern. Auch hier zeigen sich immer weniger Menschen als Steuersünder an. Das bayerische Finanzministerium spricht von einem Rückgang von rund 40 Prozent im Jahr 2017 - von 459 auf 272 Anzeigen. Zum Vergleich: 2015 verzeichnete das bayerische Finanzministerium noch 1.844 Selbstanzeigen von Steuersündern. Nun sind es - nach teils vorläufigen Zahlen - deutschlandweit rund 2.000 Selbstanzeigen im Jahr 2017.

Schärfere Gesetze: Steuerbetrug nur bis 25.000 Euro straffrei

Grund für den Rückgang sind offenbar die verschärften Regeln für Steuersünder. Denn seit Januar 2015 ist es für Steuerhinterzieher deutlich teurer, mit einer Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Seitdem ist Steuerbetrug lediglich bis zu einer Summe von 25.000 Euro straffrei, anstatt wie noch zuvor bis zu einer Summe von 50.000 Euro.

Rekordwert im Jahr 2014: Rund 38.000 Selbstanzeigen

Vor Inkrafttreten der neuen Regeln hatten Zehntausende Steuerbetrüger ihr Schwarzgeld im Ausland noch schnell offengelegt, um straffrei davonzukommen. Die Zahl der Selbstanzeigen erreichte 2014 mit mindestens 38.300 einen Rekordwert.