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Im Müll gefangen - Hilfe für Messies

Rund zwei Millionen Messies leben in Deutschland – ihre Wohnungen strotzen vor Müll, Dreck und Gestank. Meist stecken psychischen Gründe dahinter. In München gibt es Spezialisten, die Betroffenen tatkräftig zur Seite stehen.

Über dieses Thema berichtet: STATIONEN am .

Rund zwei Millionen Messies leben in Deutschland – ihre Wohnungen strotzen vor Müll, Dreck und Gestank. Sie schaffen es nicht, aus eigener Kraft, aufzuräumen. Meist sind es psychischen Gründe, warum Messies mit ihrer Situation überfordert sind. Oft sind es einsame Menschen, aber auch Schicksalsschläge oder der Verlust des Arbeitsplatzes können das Messie-Syndrom auslösen. 

 

"Das Ganze ist immer auch ein inneres Chaos. Es spiegelt sich sozusagen: Es wird für uns äußerlich sichtbar, was innerlich für ein Durcheinander herrscht. Da sind so viele Ideen, so viele Pläne, so viele Baustellen, so viele Sorgen, so viele Nöte in der Seele dieser , dass man Person, dass sie schier die Orientierung verliert, dass sie ins Chaos rutscht." Wedigo von Wedel, H-Tam e.V.

 

Hilfe zur Selbsthilfe


In München gibt es Spezialisten, die Betroffen zur Seite stehen: Die Ambulante Wohnungshilfe (AWH) des H-Teams ist eine "Schnell-Eingreif-Truppe". Sie helfen nicht nur beim Aufräumen und Putzen, sondern geben auch Hilfestellungen, damit die Betroffenen ihre Wohnsituation wieder in den Begriff bekommen.

 

In Gauting wurde eine eigene Messie-Akademie gegründet. Dort können sich Betroffene und Angehörige beraten lassen und Hilfe für die Entrümpelung ihrer Wohnung engagieren – im Extremfall kann das bis zu 10.000 Euro kosten, wenn die Wohnung stark verwahrlost ist. In gut der Hälfte der Fälle können Messies das Geld selber aufbringen, für einige kommen staatliche Hilfen auf. Außerdem veranstaltet die Messie-Akademie in Gauting jeden letzten Samstag im Monat um 10 Uhr (außer im August und Dezember) ein Messie-Frühstück für alle Betroffenen des Messie-Syndroms. Dazu kann man sich auch anonym anmelden.

 

"Mann ist in seinen vier Wänden gefangen. Aber was noch viel schlimmer ist: Man ist in sich selbst gefangen." Matthias, ehemaliger Messie

 

In STATIONEN gibt Matthias Einblick in seine Messie-Geschichte. Er war selbst lange Zeit überfordert und sammelte Müll in seiner Wohnung – bis er sich Hilfe suchte und angefangen hat, sein Leben in Ordnung zu bringen.


Bayerische Messie-Hotline, H-Team e.V.

Tel.: 089/550 64 890 (Dienstag, 9.00 bis 12.00 Uhr; Donnerstag 15.00 bis 18.00 Uhr)

http://www.h-team-ev.de/material/


Erste deutsche Messie-Akademie Gauting

Tel.: 089/897 43 232

https://www.messie-akademie.de/home.html