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Igel in Gerbrunn

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Igel-Station sucht dringend Helfer und Spenden

20 Säuglinge auf einen Schlag und niemand, der hilft: Gudrun und Herbert Martin von der Igel-Station Gerbrunn im Landkreis Würzburg geraten an ihre Grenzen und suchen dringend Hilfe jeder Art. Von Julia Kuhles

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Die ersten neun Jungigel kamen auf einen Schlag, inzwischen sind es 20. Alle zwei bis drei Stunden müssen sie gefüttert, versorgt und entleert werden.

Verzweiflung bei der "Igel-Mutter"

Gudrun Martin von der Igelstation Gerbrunn ist verzweifelt: "Ich weiß nicht, wie wir das schaffen sollen. Vergangene Nacht habe ich kaum geschlafen. Wenn wir mit einer Fütterung durch sind, haben die ersten schon wieder Hunger." Zusammen mit ihrem Mann Herbert kümmert sich die Rentnerin um die Jungtiere. Jetzt suchen sie dringend freiwillige Helfer. "Wir können die Igel doch nicht alle einschläfern lassen, nur weil wir es allein nicht schaffen", klagt Martin.

Mit-Helfer gesucht

Neue ehrenamtliche Igelpfleger würden alles gestellt bekommen, was sie zuhause für die Aufzucht der Igelsäuglinge benötigen - umfangreiche Infos eingeschlossen. "In wenigen Wochen haben sie dann auch schon wieder Ruhe", bekräftigt die Fachfrau. Maximal sechs bis acht Wochen benötigen die Jungtiere diese intensive Betreuung. "Wenn sich das auf mehrere Pfleger verteilt, ist das kein Problem", betont Martin, die viel Erfahrung mit der Igelaufzucht hat. Die Martins bitten außerdem um Spenden. Denn außer etwas Unterstützung seitens der Tierheime, finanziert das Rentnerehepaar alles selbst - von der teuren Säuglingsnahrung bis zu den Bedarfsutensilien: "Ein Kilogramm Babynahrung kostet rund 60 Euro - lange können wir und das nicht mehr leisten", klagt Gudrun Martin.

Tipps für "Igel-Finder"

Angesichts der Personalnot richten sie außerdem noch mal den dringenden Appell an alle, die vermeintlich verlassene Jungigel finden, diese erst einmal in Ruhe zu lassen und ohne weitere Störungen (etwa durch Zuschauer aus der Nachbarschaft) zu beobachten und abzuwarten, ob die Mutter sich nicht doch wieder kümmert. "Das passiert allerdings nicht, sind die Jungigel schon durch zig Hände gegangen oder von Menschenmassen umlagert", warnt Martin.