Der renommierte "Langnamenverein" in Hof hat das Ziel, das Natur-, Geschichts- und Heimatbewusstsein in Nordoberfranken zu pflegen und ist parteipolitisch unabhängig. Nun soll aus dem Verein ein Mitglied ausgeschlossen werden, um dem Verein nicht zu schaden. Und zwar der Neonazi Frank Rennicke. Für die Entscheidung ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig. Am Abend stimmen die Mitgleider ab.
Diskussion im Verein
Als Frank Rennicke in den oberfränkischen Geschichtsverein eingetreten ist, war dem Vorstand nach eigener Aussage nicht bekannt, um wen es sich bei dem neuen Mitglied handelt. Nachdem sich Rennickes Bedeutung für die rechtsextreme Szene herumgesprochen hatte, sorgte das für Diskussionen im Verein: "Es schadet dem Ansehen des Vereins, wenn man so jemanden als Mitglied hat. Dem Verein könnte unterstellt werden, dass er irgendwas mit dieser Ideologie zu tun hat", erklärte Vereinsvorsitzende Sandra Kastner dem BR.
Bekannt in der rechten Szene
Der 53-jährige Rennicke war mehrfach NPD-Bundespräsidentschaftskandidat und lebt seit einigen Jahren in Unterhartmannsreuth im Landkreis Hof. Er zählt zu den bekanntesten und einflussreichsten Liedermachern in der extrem rechten Szene. Rennicke bezeichnete den Stellvertreter Adolf Hitlers und NS-Kriegsverbrecher Rudolf Heß als "herausragendes Vorbild". Zudem war Rennicke Mitglied in der später verbotenen rechtsextremen Organisation "Wiking Jugend". Auf eine BR-Anfrage zu seiner Tätigkeit im Hofer "Langnamenverein" reagierte er nicht.