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Pilze sprießen

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Pilzsammler im Glück

Schwammerlsucher können sich auf reiche Beute freuen. Steinpilz, Pfifferlinge und andere leckere Pilzsorten sprießen in Bayerischen Wäldern zahlreich. Anfänger sollten sich bei der Pilzbestimmungen aber nicht nur auf Apps verlassen.

Schwammerlsucher in Bayern können sich auf reiche Beute freuen. Dank des warmen und feuchten Wetters der letzten Wochen sprießen Steinpilze, Pfifferlinge und andere Pilzarten förmlich aus dem Boden.

Nicht auf Apps verlassen

Pilz-Experten wie Renate und Helmut Grünert warnen vor Leichtsinn. Anfänger sollten sich bei der Pilzbestimmung nicht auf Apps verlassen. Sie bieten oft nicht ausreichend Informationen, um zuverlässig zwischen giftig und ungiftig unterscheiden zu können.

Der Einsteiger ist völlig damit überfordert, weil ihm das Basiswissen fehlt. Leider lesen die Leute heute nicht mehr die Texte, das ist zu unbequem, sondern es werden nur noch die Bilder angeschaut. Und ein Bild zu beurteilen ist etwas anderes, als wenn ich weiß worum es sich handelt. Wenn ich weiß, ich muss mir die Lamellenfarbe anschauen oder ich muss nach einem Ring suchen. Diese Dinge gehen aus einem Bild nicht hervor. Für Fortgeschrittene kann eine App eine Unterstützung sein, bei der Pilzbestimmung. Aber Anfänger, ich rate dringend davon ab. Helmut Grünert, Pilz-Experte.

Aktuelle Pilzbücher verwenden

Pilz-Experten raten außerdem, neue Pilzbestimmungsbücher zu verwenden. Nicht alles was früher als essbar galt, wird heute noch empfohlen. Wer sich bei den Abbildungen unsicher ist, sollte eine der Pilzberatungsstellen aufsuchen oder einen erfahrenen Pilzsammler fragen. Fotografien in Pilzbüchern stimmen oft nicht mit dem überein was man im Wald findet.

Viele Leute kommen in die Beratung mit einem Buch das sehr alt ist. Aber manche Pilze die man früher gegessen hat, werden heute nicht mehr zum Verzehr empfohlen. Ich erfahre oft, dass die Leute sagen, der schaut nicht so aus wie bei mir im Buch. Das ist vollkommen normal, wenn jemand ein Buch heraus gibt, dann möchte schöne Fotos haben und keine mit angefressenen Pilzen . Renate Grünert, Pilzexpertin

Schwammerl immer noch stark radioaktiv belastet

Seit dem Kernkraft-Unglück in Tschernobyl ist der Waldboden immer noch radioktiv verseucht. Deshalb sollten Pilz-Fans sich beim Sammeln bzw. beim Essen zurückhalten. Laut Experten müssen wir noch zig Jahre mit der radioaktiven Belastung leben.

Ich rate zu einer gewissen Bescheidenheit. Ich muss nicht jeden Tag zwei Kilo Wildpilze essen. Helmut Grünert,Pilz-Experte.