Prowald zufolge haben die Trauben jetzt schon einen erstaunlichen Reifegrad. Das Mostgewicht liegt bei 60 "Öchsle", entspricht damit also bereits einem Fruchtzuckergehalt für die Qualitätsweinstufe.
Regulärer Beginn Anfang September
Als erstaunlich früh bezeichnet der Präsident des fränkischen Weinbauverbandes, Arthur Steinmann, den Lesebeginn in Stammheim. Steinmann rechnet damit, dass die Ernte der Frühsorten anderenorts erst am 3. und 4. September startet.
Klimawechsel führt zu früherem Erntebeginn
Noch vor einem Jahrzehnt habe die Ernte allerdings im Durchschnitt 14 Tage später begonnen. Die "Frühreife" führt Steinmann auf den Klimawandel zurück, der mit immer größeren Wetterkapriolen einhergeht. So habe es nach ersten warmen Tagen zunächst einen frühen Austrieb gegeben. Dieser wurde dann aber teilweise durch Frost und Hagel geschädigt. Doch im stetigen Wechsel von Wärme und Regen hätten sich die Reben dann trotzdem erstaunlich gut entwickelt, sodass sie jetzt in vollem Saft stehen.
Kühle Nächte und sonnige Tage erwünscht
Nichts mehr zu retten sei allerdings in Beständen, die noch in den vergangenen Tagen Hagel abbekommen haben, wie am Würzburger Stein als Premiumlage. Bis in den Oktober hinein wünscht sich Steinmann für den fränkischen Weinbau nun kühle Nächte und sonnige Tage für das letzte Reifestadium. Ergiebige Niederschläge könnten noch einmal zu herben Einbußen führen.