#fragBR24💡 Die Corona-Tests und ihre Vor- und Nachteile
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#fragBR24💡 Die Corona-Tests und ihre Vor- und Nachteile

PCR-Tests, Antikörpertests, Schnelltests. Viele Arten von Tests sind in Umlauf zum Feststellen einer akuten oder einer überstandenen Infektion mit Covid-19. Wie funktionieren die einzelnen Tests, was sind die Vor- und Nachteile? Ein kurzer Überblick.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im BR Fernsehen.

Bei den Coronavirus-Tests wird zwischen zwei Sorten unterschieden: Die sogenannten PCR-Tests weisen das Virus selbst nach. Dafür wird ein Rachenabstrich, oder – wenn das Virus bereits tiefer gewandert ist, eine Sputumprobe (Sekrete aus den unteren Atemwegen) genommen und ins Labor geschickt. Dort wird mit einer PCR-Maschine eine Polymerase-Kettenreaktion durchgeführt, mit der Virus-DNA gesucht wird. Das dauert vier bis fünf Stunden.

Zuverlässige PCR-Tests am Anfang der Infektion

Der Vorteil der PCR-Tests: Die Infizierten werden in der ersten Woche nach einer Infektion zuverlässig erkannt. In der zweiten Woche ist der Test allerdings nicht mehr zuverlässig. Das heißt, der Patient kann noch Symptome haben, aber das Virus ist im Hals nicht mehr nachweisbar. Und: Es kann manchmal Tage dauern, bis man das Ergebnis erhält, wenn man den Transport zum Labor und die Kommunikationswege über den Arzt zurück zum Patienten mit einberechnet.

Schnelltests auf das Virus wären hilfreich

Ein Schnelltest zum Nachweis des Coronavirus würde es erleichtern, die Pandemie einzudämmen. Daran wird noch gearbeitet. Diese Schnelltests auf das Virus sind in der Entwicklung sehr aufwändig und von einer Markteinführung noch weit entfernt.

Viele Antikörper-Tests noch nicht zuverlässig genug

Die zweite Sorte sind serologische Tests, die Antikörper auf das Virus nachweisen. Also ob das Immunsystem eines Patienten auf das Virus reagiert hat. Dafür werden ein paar Bluttropfen mit Teilen des Virus gemischt und auf Antikörper des Patienten untersucht: Stoffe, die das Immunsystem des Patienten gebildet hat im Kampf gegen das Virus.

Der Vorteil von Antikörper-Tests: Sie können Klarheit bringen, ob jemand infiziert war, es aber nicht bemerkt hat, weil er oder sie nur leichte oder keine Symptome hatte.

Allerdings bildet der Patient Antikörper erst ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung. Als Akut-Diagnose sind diese Test also nicht geeignet. Ein weiterer Nachteil ist, dass bislang nur wenige Antikörpertests verlässlich Covid-19-Antikörper anzeigen.

Einige Schnelltests auf Antikörper sind auf dem Markt, aber auch sie zeigen noch keine Ergebnisse, die zuverlässig genug sind.

Oft zusätzlich Lungen-CT in der Praxis

Um Patienten, die mit heftigen Covid-ähnlichen Symptomen in eine Klinik kommen, schnellstmöglich behandeln zu können und gegebenenfalls nicht die vier bis fünf Stunden auf das Ergebnis des PCR-Tests warten zu müssen, wird häufig zusätzlich zum PCR-Test vor der stationären Aufnahme eine Computertomographie der Lunge gemacht. So zum Beispiel an den Standorten der München Klinik, wo die Corona-Patientenströme innerhalb des Krankenhauses von anderen Patientenströmen komplett getrennt werden.

Erkennt der Radiologe auf dem CT ein Covid-19 typisches Bild, kann die Versorgung entsprechend unmittelbar erfolgen und auch die möglicherweise benötigte intensivmedizinische Infrastruktur parallel vorbereitet werden. Ist das CT-Bild nicht eindeutig, wird das PCR-Testergebnis abgewartet und erst dann entschieden, ob der Patient auf der Corona-Station oder einer normalen Station aufgenommen wird.

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