Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwaben, Ulrich Wagner, hat sich gegenüber dem BR kritisch über das Fahrverbotsurteil für Dieselfahrzeuge geäußert:
"Grundsätzlich kann das Handwerk über das Urteil nicht glücklich sein. Wir werden jetzt mit den einzelnen Städten sprechen müssen, welche kommunalen Vorschriften sie einsetzen werden." Ulrich Wagner, Handwerkskammer Schwaben
Ausnahmeregelungen für Fahrzeuge von Handwerkern gefordert
Für die Handwerksbetriebe werde es schwierig werden, mit den einzelnen Situationen umzugehen, sagt Wagner. Er plädiert für Ausnahmeregelungen für Handwerker-Fahrzeuge, die zum Großteil mit Diesel-Antrieb ausgestattet sind. Ansonsten drohe nicht nur eine massive Einschränkung für die Handwerkswirtschaft, sondern auch für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung.
Automobilindustrie muss reagieren
Wagner verweist auch darauf, dass die Automobil-Industrie nun gefordert ist und schnelle Lösungen anbieten muss.
"Die eigentlich Problematik ist, dass eine Fahrzeug-Industrie es nicht fertig bringt, mit Nachrüstungen zu angemessenen Konditionen den technischen Fortschritt zu realisieren." Ulrich Wagner, Handwerkskammer Schwaben
Es sei ein Skandal, dass Verbraucher oder Handwerker deswegen quasi "enteignet" würden, so Wagner. Er geht davon aus, dass bis zu 3.000 der insgesamt 29.000 Handwerksbetriebe in Schwaben vom Diesel-Fahrverbot betroffen sein werden.