Flächenfraß in Bayern

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Bund Naturschutz: Für dritten Nationalpark, gegen Betonflut

Der Bund Naturschutz kämpft für einen dritten Nationalpark – und kritisiert die Haltung des designierten Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Die Naturschützer unterstützen außerdem das Volksbegehren gegen Flächenfraß.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Nachmittag am .

Kommt in Bayern ein dritter Nationalpark oder nicht? Der designierte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat einem Medienbericht zufolge anscheinend kein Interesse mehr an einem dritten Nationalpark in Bayern – wenigstens vor der Landtagswahl. Die mögliche Abkehr kritisiert der Bund Naturschutz stark. Der bayerische Vorsitzende Hubert Weiger sieht darin auch Kalkül im Kampf um Wählerstimmen und Beliebtheits-Werte.

"Wenn jetzt der designierte Ministerpräsident nach zwei Jahren intensiver Diskussion zum Schluss kommt, ich habe hier mehr Probleme als Anerkennung, dann können wir nur hoffen, dass es dabei nicht bleibt. Ein dritter Nationalpark in Bayern stößt auf die große Unterstützung eines großen Teils der Bevölkerung." Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund Naturschutz Bayern

"Nicht gegen den Willen der Bevölkerung stellen"

Wenn Söder weiter eine absolute Mehrheit anstrebe, solle er sich jetzt nicht derart gegen den Bürgerwillen stellen, so Weiger weiter. Es gebe in Bayern durchaus viele Gebiete, die durch einen dritten Nationalpark schützenswert seien.

Unterstützung für Volksbegehren gegen Flächenfraß

Der Bund Naturschutz unterstützt außerdem das von Grünen, ÖDP und AG Bäuerliche Landwirtschaft gestartete Volksbegehren zum Flächenschutz. Der Landesvorstand hatte das bereits beschlossen, am Wochenende stimmte auch der Landesbeirat zu, heißt es in einer Mitteilung.

"Zahnlose Ankündigungen statt klarer Vorschriften zur Verringerung des Flächenverbrauchs und Förderprogramme für die Kommunen, wie von Söder angekündigt, können das Problem nicht lösen." Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz

Nun muss Ende April noch die Delegiertenversammlung des Bund Naturschutz dafür stimmen, das Volksbegehren zu unterstützen. Anschließend erwarten die Naturschützer von den Initiatoren, dass ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis gegründet wird.

Hubert Weiger gibt Vorsitz ab

Vor allem mit Blick auf das möglicherweise anstehende Volksbegehren gegen Flächenfraß in Bayern kündigte Hubert Weiger an, sein Amt als Vorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern aufzugeben. Er wolle einen Generationenwechsel ermöglichen. Als sein Nachfolger will der bisherige Landesbeauftragte des Bund Naturschutzes in Bayern, Richard Mergner, antreten. Der Vorsitzende wird am 28. April in Eichstätt gewählt.