In der Sitzung wird über Anträge von SPD und Grünen hinsichtlich der Bezirkskliniken diskutiert und es sollen Empfehlungsbeschlüsse für die Bezirkstagssitzung am 26. Oktober gefasst werden. Dort sollen dann Entscheidungen fallen.
Inhaltlich zusammengefasst wird in den vorliegenden Anträgen der Fraktionen mehr Transparenz für die Politik und für die Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf Vorgänge, Vorgehensweisen und Finanzen der Bezirkskliniken gefordert. Außerdem ist mehr Mitsprache und Kontrolle im Verwaltungsrat der Kliniken bei Entscheidungen in Bauangelegenheiten, bei Vergaben und bei Personalentscheidungen gefragt.
Verwaltungsrat stützt Klinik-Chef
Seit längerem stehen massive Vorwürfe gegen den Vorstand der Bezirkskliniken Mittelfranken, Helmut Nawratil, im Raum. Dabei geht es im Wesentlichen um den wohl oft harschen Umgangston des Unternehmens-Chefs Nawratil gegenüber Mitarbeitern, um hohe Fluktuation beim Personal, fristlose Kündigungen, zweifelhafte Auftragsvergaben und eine erhebliche Gehaltserhöhung. Der Verwaltungsrat der Bezirkskliniken als Aufsichtsgremium für den Klinik-Chef hält allerdings mehrheitlich an Nawratil fest.
Geschäftsführung wird geprüft
Bereits in der Bezirkstagssitzung im Juli wurde eine Sonderprüfung der Geschäftsführung der Bezirkskliniken Mittelfranken einstimmig beschlossen. Diese Sonderprüfung basiert in abgeänderter Form auf einem entsprechenden Antrag der Linken-Fraktion. Einzelheiten der Sonderprüfung werden derzeit noch erarbeitet, teilte der Bezirk Mittelfranken auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks mit.
Bei den Bezirkskliniken Mittelfranken sind rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Kliniken haben Standorte in Ansbach, Erlangen, Engelthal, Fürth, Nürnberg, Weißenburg, Neustadt an der Aisch und Uttenreuth.