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LKA-Beamte vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth

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Bandidos-Affäre: Verteidigung fordert Freispruch für LKA-Beamten

Im Nürnberger Prozess gegen sechs Beamte des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) hat die Verteidigung Freispruch für den Hauptangeklagten gefordert. Die Beweislage sei zu dünn, so der Anwalt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Sie sollen kriminelle Machenschaften eines V-Mannes bei den Regensburger "Bandidos" gedeckt haben – oder diese sogar unterstützt haben. Deshalb stehen (LKA) schon seit Ende vergangenen Jahres in Nürnberg vor Gericht. Die Verteidigung hat Freispruch für den Hauptangeklagten 53-jährigen LKA-Beamten gefordert. Die Beweislage sei zu dünn, erklärte der Verteidiger in seinem Plädoyer am Dienstag (26.06.18) vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth.

LKA-Beamte sollen Akten manipuliert haben

Die Staatsanwaltschaft hatte vor einer Woche (19.06.18) für den Hauptangeklagten gefordert. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53-jährigen LKA-Beamten unter anderem vor, mit Kollegen und andere Ermittlungsbehörden nicht informiert zu haben. Der Beamte ist unter anderem wegen Diebstahl in mittelbarer Täterschaft angeklagt.

Bei "Bandidos" eingeschleust

Hintergrund des Verfahrens vor dem Landgericht Nürnberg ist ein Diebstahl der "Bandidos" von Minibaggern und anderen Baumaschinen 2011 in Dänemark, an dem sich auch der damalige Spitzel beteiligte. Dafür wurde er bereits in einem anderen Verfahren verurteilt. Die LKA-Beamten hatten den vorbestraften V-Mann 2009 bei der Rockerbande in Regensburg eingeschleust, um mehr über die "Bandidos" zu erfahren. Ziel sei gewesen, dass der Spitzel Vollmitglied bei der Gruppe wird. V-Leute liefern der Polizei oder den Nachrichtendiensten Erkenntnisse aus kriminellen Milieus. Der Prozess soll am 3. Juli mit Plädoyers weiterer Verteidiger fortgesetzt werden.