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Zugunglück von Bad Aibling

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Bahn entschuldigt sich für misslungene Jobanzeige zu Bad Aibling

Die Deutsche Bahn hat sich für eine misslungene Stellenanzeige bei Facebook entschuldigt. Das Unternehmen warb für den Posten eines Fahrdienstleiters in Bad Aibling. Dort hatte ein Fahrdienstleiter vor zwei Jahren ein schweres Zugunglück verursacht.

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Mit den Worten "Alle wollen nach Berlin - dabei sind die guten Jobs in Bad Aibling" warb das Unternehmen für den Posten eines Fahrdienstleiters in Bad Aibling. Dort hatte sich vor zwei Jahren eines der schwersten Zugunglücke in Deutschland ereignet. Der unaufmerksame Fahrdienstleiter sitzt inzwischen im Gefängnis.

Anzeige wurde von Algoritmus zusammengestellt

Doch kein Mensch habe die Stellenanzeige in dem sozialen Netzwerk formuliert. Ein Rechenvorgang hatte ihn automatisch aus Satzbausteinen, Berufsbild und Ort zusammengesetzt, wie die Bahn am Donnerstag versicherte. Man entschuldige sich "in aller Form". Über die Anzeige hatten mehrere Medien berichtet.

Bahn stoppte die Anzeige

"Es war in keiner Weise unsere Absicht, die Gefühle von Betroffenen oder Angehörigen des Zugunglücks von Bad Aibling zu verletzen. Wir haben die Verbreitung sofort gestoppt", teilte das Unternehmen mit. "Das hätte in diesem Fall nicht passieren dürfen - die Verbindung mit Bad Aibling hätten wir beim Beruf Fahrdienstleiter vorher ausschließen müssen."

Es sei dafür gesorgt worden, dass "so etwas nicht mehr vorkommt". Wie lange die Anzeige online war, blieb zunächst unklar.

12 Tote bei Zugunglück in Bad Aibling 2016

Bei dem Unglück waren am 9. Februar 2016 zwei Züge der Bayerischen Oberlandbahn frontal zusammengestoßen. Zwölf Menschen starben, 89 wurden verletzt. Der Fahrdienstleiter hatte auf seinem Handy gespielt und Signale falsch gestellt. Er wurde wegen fahrlässiger Tötung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Zuletzt hatte er einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung wieder zurückgezogen.

Fehlende Technik auf der Strecke

Bekannt wurde in dem Verfahren auch, dass die Bahn auf der Unglücksstrecke seit mehr als 30 Jahren veraltete Signaltechnik einsetzt. Eine Vorschrift von 1984, zusätzliche Anzeigen zu installieren, war nicht umgesetzt worden, wie ein Unfallexperte des staatlichen Eisenbahn-Bundesamtes aussagte.