Bildrechte: BR / Doris Bimmer

Flüchtlingspolitik mit Gummibärchen

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Allgäu sucht Partnerstädte im Libanon

Fünf Gemeinden aus dem Westallgäu suchen Partnergemeinden im Libanon. Am Sonntag fliegt eine Delegation nach Beirut und startet eine einwöchige Informationsreise durch das ganze Land - im Gepäck: drei Kilo Gummibärchen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Die fünf Gemeinden aus dem Westallgäu haben ein gemeinsames Ziel, für das sie am Sonntag aber erst einmal 3.500 Kilometer zurücklegen: Es geht nach Beirut , die Hauptstadt des Libanons und von dort aus weiter in den Norden des Landes. Der Nahe Osten ist das Ziel für eine Delegation von Gemeindevertretern aus Heimenkirch, Opfenbach, Hergatz, Gestratz und Amtzell. Sie wollen eine Städtepartnerschaft aufbauen und reisen dafür eine Woche lang durch den Libanon.

Herausforderung Flüchtlinge

So geht es zum Beispiel in die Kleinstadt Muhammara: "Sechstausend Einwohner, 30.000 Flüchtlinge", erklärt Heimenkirchs Bürgermeister Markus Reichart. "Dort passt die Wasserversorgung nicht mehr, es fehlt an Bildungs- und Kultureinrichtungen. Dort wollen wir schauen, wie wir uns einbringen können und im Gegenzug erhoffen wir uns, dass wir von der Mentalität aufgreifen können, wie man mit einer so großen Anzahl von Menschen menschenwürdig umgeht."

Entwicklungshilfe und Halal-Gummibärchen

Die Gemeinden arbeiten nicht auf eigene Faust, sondern sind Teil des Projekts „Kommunales Know-How für Nahost“ vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. So kurz vor der Abreise sind noch einige Fragen offen, zum Beispiel zu Versicherung und Währung. Ganz schnell geklärt war jedoch die Frage nach dem Gast-Geschenk:

"Gummibärchen kommen in jedem Land dieser Erde gut an und weil wir in einem Land sind, in dem viele Muslime leben, haben wir uns für Halal-Gummibärchen entschieden," sagt Heike Kirchmann, die am Sonntag mit in den Libanon startet. Drei Kilo von den gelatine-freien Süßigkeiten haben die Allgäuer im Gepäck, neben einem zweisprachigen Fotokalender, um den Menschen im Libanon einen Eindruck ihrer neuen Partnergemeinden zu vermitteln.