Medienkompetenzprojekte - CamOn


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Video in der Schule Schnitt: Montage

Stand: 19.04.2013

Schüler beim CamOn-Fernsehcamp | Bild: BR / Gerry Schläger

Der hart geschnittene Beitrag ist der beste Beitrag

Der Schnitt ist so natürlich wie ...

"... der Lidschlag –, der den scheinbar kontinuierlichen Fluss unserer visuellen Wahrnehmung unterbricht."

Walter Murch

Wie lang steht ein Bild?

  • Früher: 5 Sekunden
  • MTV: 1,5 Sekunden
  • Heute: 3-4 Sekunden

Deshalb: Je ruhiger die Bilder, desto schneller kann man schneiden.

Der Zuschauer muss sich orientieren können: Totale – Nahe – Halbnahe – Totale. Eine Übersicht der Einstellungsgrößen finden Sie zur Erinnerung nochmal hier.

Im Theater schauen wir immer nur in der Totale auf das Geschehen und zwar in Echtzeit.

Die Reportage hat auch noch viel Echtzeitgefühl, weil der Zuschauer die Herausforderungen mit dem Protagonisten gefühlt "gleichzeitig" miterlebt. Da sind Plansequenzen (ein Handlungsablauf ohne Schnitt) die erste Wahl.

Im Film lösen wir eine Szene in Einzeleinstellungen auf, zerhäckseln alles, um es dann im Schnitt wieder zusammenzukleben. Und zwar so, dass für den Zuschauer eine zeitliche und räumliche Einheit entsteht.

Wir alle haben ein Kontinuitätsempfinden. Wir merken, wenn der Film Fehler macht. Ein gewagter Schnitt fällt auf. Oder schlimmer noch: "Wenn es springt" fangen wir vielleicht an, über en springenden Schnitt nachzudenken und sind dann mit der Aufmerksamkeit nicht mehr beim Film.

Typische Schnittfehler

1. Anschlussfehler:

Requisitenanschluss: Plötzlich ist die Zigarette wieder lang oder das Glas viel leerer.

Lichtanschluss: Die Tageszeit hat sich verändert; Weißabgleich (Farbe) hat sich verändert -> zusätzliches Licht wurde aufgestellt (neuer Schattenwurf).

2. Bewegungsfehler

Ein Achsensprung ist die Überschreitung der Handlungsachse mit der Kamera.

Bewegungsrichtung: Achsensprung oder auch anderer Bewegungsvektor

Bewegungsrhythmus
: z. B. Hand greift nach Glas und ist im zweiten Bild "zurückgesprungen"

Bewegungsdynamik
: z. B. mit Stöckelschuhen tippeln – mal schneller, mal langsamer


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