Franken - Kultur


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Die Franken und ihr Wein Die prägende Rolle des Frankenweins

Der Weinbau prägt das Landschaftsbild weiter Teile Unterfrankens sowie von Regionen in Mittel- und Oberfranken. Weinfeste und zahlreiche Traditionen wie die der Weinkönigin und der Weinprinzessinnen werden hier gelebt.

Stand: 12.03.2013

Weinberge in Handtal | Bild: Georg Hirsch

Die Weinberge entlang des Mains und seiner Nebentäler und -flüsse prägen das Landschaftsbild in Unterfranken sowie von Teilen Mittel- und Oberfrankens. Die Weinberge Frankes erstrecken sich von Aschaffenburg mainaufwärts bis nach Bamberg. Überall sind die Rebzeilen an den Hängen schon aus der Ferne sichtbar. Der weitaus größte Teil des fränkischen Weinbaugebiets befindet sich in Unterfranken, vor allem im Bereich der Täler von Main, Wern und Fränkischer Saale. Auch in Mittelfranken wird Wein angebaut und zwar an den Hängen des Steigerwaldes und der Frankenhöhe, im Aischgrund sowie am Mittellauf der Tauber. In Oberfranken sind im Maintal nordwestlich von Bamberg sowie in der Stadt Bamberg Weinberge zu finden.

Volksgetränk und Anlass von Festivitäten

Weinfest in Dettelbach

Der Anbau von Wein hat auch die fränkische Lebensart mitgeprägt. Anders als in vielen anderen Regionen Deutschlands ist Wein hier ein Volksgetränk. Das kommt nicht zuletzt durch die zahlreichen Weinfeste zum Ausdruck, die in nahezu jedem Weinbauort ein- oder mehrmals im Jahr stattfinden. Von April bis Oktober finden im fränkischen Weinbaugebiet die Weinfeste statt. Fast jeder Weinort hat ein festes Wochenende im Jahr, an dem die Winzer ihre Weine ausschenken.

Frankenwein und Tradition

In jedem fränkischen Winzerort gibt es eine Weinprinzessin, die die lokalen Weingüter repräsentiert und bei Weinproben die edlen Tropfen ihrer Winzer vorstellt. In ganz Franken sind es über 50 Weinprinzessinnen. Meist wird im Frühjahr die neue Weinprinzessin gewählt, welche dann ihr Amt ein bis manchmal sogar bis zu drei Jahre ausübt. Im fränkischen Weinanbaugebiet haben sich auch noch alte Handwerksberufe wie etwa der Büttner oder Fassmacher gehalten.

Die Königin des Frankenweins

Oberste Repräsentantin des Weinbaugebietes Franken ist die Fränkische Weinkönigin. Sie ist jeweils ein Jahr im Amt. Seit 1950 geht die Weinkönigin aus den Reihen der Weinprinzessinnen hervor. In der Regel wird sie bei einer Gala-Veranstaltung gewählt. Sehr selten wie in den Jahren 1993 und 2012 wird die Weinkönigin mangels Bewerberinnen ohne vorausgegangene Wahl inthronisiert. Rund 400 Termine hat die Fränkische Weinkönigin jährlich in ihrem Terminkalender. Dazu zählen Gespräche mit Weinfreunden, Weinmessen, Weinproben im Verbrauchergebiet, die Teilnahme an hochrangigen gesellschaftlichen Veranstaltungen sowie Auslandsreisen als Botschafterin des Frankenweins. Während ihrer Amtszeit nimmt die Fränkische Weinkönigin außerdem an der Wahl zur Deutschen Weinkönigin teil.

Die Wahlmodalitäten

Die fränkische Weinkrone

Die Kandidatinnen müssen mindestens 18 Jahre alt und unverheiratet sein. Der Fränkische Weinbauverband denkt bei den Bewerberinnen vor allem an Winzertöchter oder junge Frauen aus Winzerfamilien. Es können sich auch Frauen mit einer abgeschlossenen, fachbezogenen Berufsausbildung um das Amt der Fränkischen Weinkönigin bewerben. Wer die neue Fränkische Weinkönigin wird, entscheidet eine Jury aus rund 150 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Bayern. Bei einer Gala-Veranstaltung werden die Kandidatinnen eine Viertelstunde einzeln befragt, danach werden Fragen an alle Bewerberinnen gerichtet. Erreicht eine Kandidatin bei der darauffolgenden Abstimmung nicht die absolute Mehrheit, wird eine Stichwahl notwendig.


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