Die Franken und ihr Wein Die Bedeutung des Weintourismus
Ein wichtiger Faktor im fränkischen Weinland ist der Tourismus. Rund um den Frankenwein werden Weinproben, Kellerführungen, Wanderungen und Radtouren angeboten. Im Tourismus werden jährlich 3,4 Milliarden Euro Umsatz gemacht.

Laut einer Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif) aus dem Jahr 2023 generiert der Weintourismus in der Weinregion Franken eine Wertschöpfung von fast vier Milliarden Euro. Dabei wurden neben dem Weinverkauf auch Übernachtungen, Kongresse sowie Ausgaben in der Gastronomie und im Einzelhandel berücksichtigt.
Um eine möglichst hohe Qualität der touristischen Angebote zu gewährleisten, führt die Qualitätsoffensive „Franken – Wein.Schöner.Land“ regelmäßige Tests bei Winzern, Restaurants und Hotels sowie bei Weindozenten und Weinfesten durch. Aktuell sind über 300 Betriebe, Feste und Personen zertifiziert.
Feste rund um den Frankenwein
Bei Touristen und Einheimischen gleichermaßen beliebt sind die Weinfeste und Heckenwirtschaften in Franken. Zur Heckenwirtschaft oder Häckerwirtschaft öffnen Weingüter mehrmals im Jahr ihre Türen, um den Gästen bei Wein und Brotzeit Gemütlichkeit zu bieten. Die Speisen sind typisch fränkisch, die Preise zivil. Im Frühling und Sommer wird dort Wein ausgeschenkt, im Frühherbst überwiegend frischer Federweißer. In der Zeit zwischen April und Oktober finden im fränkischen Weinbaugebiet die Weinfeste statt. Fast jeder Weinort hat ein festes Wochenende im Jahr, an dem die lokalen Winzer ihre Weine ausschenken. Zu den größten und bekanntesten Weinfesten in Franken gehört das Weinfest in Volkach (Lkr. Kitzingen), das immer im August veranstaltet wird.
Auf Weinwanderwegen Franken entdecken
Wer auf einem der zahlreichen fränkischen Weinwanderwege unterwegs ist, kann die fränkische Landschaft genießen und zugleich etwas über Weinbau erfahren. Weinwanderwege befinden sich in Großwallstadt (Lkr. Miltenberg) – "Fränkischer Rotwein-Wanderweg" –, in Würzburg – "Weinwanderweg Schlossberg und Leiste" sowie "Stein-Wein-Pfad" –, in Abtswind (Lkr. Kitzingen) – "Frankenwein-Lehrpfad" –, in Zeil am Main (Lkr. Haßberge) – "Abt-Degen-Steig" – wie auch in Weigenheim (Lkr. Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) – "Weinparadiesweg" –. Als touristische Route gibt es außerdem die "Mittelfränkische Bocksbeutelstraße" zwischen Tauberscheckenbach (Lkr. Ansbach) im Westen und Neustadt an der Aisch im Osten.
Neue Aussichtspunkte für Weinliebhaber
Neben den Weinwanderwegen lockt das fränkische Weinbaugebiet seit Kurzem mit neuen Aussichtspunkten. Der fränkische Weinbau hat mit "Terroir f – die magischen Orte des fränkischen Weines" ein neues Tourismusprojekt gestartet. "Terroir f" ist eine Unternehmung der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau zusammen mit dem Fränkischen Weinbauverband. Dazu gehören 15 besonders markante und bekannte Orte und Weinlagen des Frankenweins. Zu den magischen Orten zählen unter anderem der Würzburger Stein, der Julius-Echter-Berg in Iphofen, die Vogelsburg bei Escherndorf (Lkr. Kitzingen), sowie die Weinberge in Sommerhausen und Eibelstadt (beide Lkr. Würzburg). Bereits im Juli 2012 hatte das Deutsche Weininstitut (DWI) den Schlossberg in Castell (Lkr. Kitzingen) zur "Schönste Weinsicht 2012" in Deutschland ausgezeichnet.
Laien in den Weinbergen
Weinliebhaber, die sich für die Arbeit im Weinberg interessieren, haben in vielen Orten die Chance, den Winzern über die Schulter zu blicken. Bei zahlreichen Weingütern gibt es das Angebot "Winzer für einen Tag". Ausgerüstet mit dem notwendigen Werkzeug und nach einer sachkundigen Einführung geht es morgens in den Weinberg. Unterbrochen von einer fränkischen Brotzeit in den Weinbergen endet die Arbeit am Nachmittag mit einer Führung durch das Weingut und einer Weinprobe. Einige Winzerbetriebe bieten Managern und Führungskräften einen besonderen Service. Für die Entscheidungsträger haben sie eigene Rebschnitt-Kurse im Programm.