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Pflanzenkunde mal anders Blütenbutter

Jede Blüte ist anders, ist in Farbe, Form und Aroma einmalig. Für die Kinder des Naturkindergartens St. Georg in Pöring ist das nun wirklich keine Neuigkeit. Aber in Blüten reinbeißen und die Unterschiede erschmecken, das gibt’s nicht jeden Tag.

Stand: 08.08.2018 | Archiv

Blütenbutter | Bild: BR

Blütenallerlei

Löwenzahn, Gänseblümchen, Taubnessel, Aster, Veilchen, Günsel, Schnittlauch, Bärlauch, Storchschnabel, Taglilie, Stockrose, Kornblume, Beinwell, Ringelblume, Rose, Steifmütterchen, Klee, Borretsch… Die Aufzählung ließe sich beinahe unendlich weiterführen, denn alle Blüten, die essbar sind, können natürlich auch in einer Blütenbutter kombiniert werden. Mischt man in der ersten Begeisterung die Blüten nach dem Motto je bunter, desto besser, kann es sein, dass beim Biss ins gebutterte Brot herbe Enttäuschung folgt, denn die Aromen überlagern sich gegenseitig, driften zudem mal ins bittere, mal ins süßliche ab. Deshalb die Blüten am besten roh probieren und nach dem Geschmackstest einige wenige miteinander kombinieren.

Blüten und ihr Aroma

Leicht ist es häufig nicht, Blütenaromen zu beschreiben. Hier ein Versuch, der allerdings eher subjektiv ist: Die Blüten der Königskerze beschrieben die Kinder als leicht süß, kratzen aber roh und ungewaschen verzehrt leicht im Hals. Malven sind so zart, dass es schwer ist, den Geschmack zu beschreiben. Einfacher ist das bei Kapuzinerkresse: Sie schmeckt intensiv-würzig und ist leicht scharf. Blüten des Schnittlauchs sind zwiebelig bis pfeffrig. Taglilien schmecken äußerst unterschiedlich, je nach Farbe und Sorte, von süßlich bis würzig-bitter reicht das Geschmackserlebnis. Borretsch ist ebenfalls zart und hat keinen intensiven Eigengeschmack. Ringelblumen sind im Aroma fast schon etwas harzig, sie passen gut mit Kapuzinerkresse und Borretsch in eine deftige Blütenbutter. Malve, Königskerze und Taglilien eignen sich gut für die süße Variante.

Grundrezept für deftige Variante

- 250 Gramm Butter
- Blüten
- 1 Prise Salz
- evtl. etwas Zitronensaft
- evtl. etwas Tomatenmark oder in Öl eingelegte getrocknete Tomaten

Damit sich die Butter leicht mit den anderen Zutaten mischen lässt, sollte sie schön weich sein. Hat man die Blüten vorsichtig eingearbeitet, kommt der erste Geschmackstest, denn je nach Intensität der verwendeten Blüten kann man bei der Menge des Salzes und des Zitronensafts variieren. Etwas Tomatenmark oder alternativ auch pürierte in Öl eingelegte getrocknete Tomaten verleihen der Butter einen attraktiven roten Farbstich und einen noch intensiveren Geschmack. Ist alles gut durchmengt, die Butter in ein geeignetes Gefäß geben und einige Stunden zum Härten und Durchziehen in den Kühlschrank stellen. Portionieren kann man die Blütenbutter zum Beispiel in Eiswürfelformen aus Silikon. Direkt aus dem Kühlschrank lassen sich die Butterwürfel leicht aus der Form lösen. Zu gegrilltem Fleisch, als Brotaufstrich oder auch zu Fisch passt die aromatisierte Butter besonders gut!

Süße Blütenbutter

- 250 Gramm Butter
- Blüten
- 2-3 Esslöffel Knuspermüsli
- 2 Esslöffel Honig

Auch hier einfach alles in die weiche Butter einarbeiten und anschließend einige Zeit in den Kühlschrank stellen. Auf Bauernbrot schmeckt diese Variante Kindern besonders gut!