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Wanderung zum Jura-Elefanten Skurrile Felsformation in der Münchser Wand bei Betzenstein

Viele Berge haben ihren Namen nach einer charakteristischen Form. Ein kurioses Beispiel dafür ist der Jura Elefant bei Betzenstein in der Fränkischen Schweiz. Dort, im Geopark Bayern-Böhmen, führen Naturpark-Ranger durch geologisch spannende Reviere. Wo sich vor mehr als 200 Millionen Jahren das Jura-Meer erstreckte, laden heute schroffe Schwammriffe zum Wandern und Klettern ein.

Von: Sabine Göb

Stand: 14.04.2023 | Archiv

Skurrile Felsformation in der Münchser Wand bei Betzenstein | Bild: BR; Sabine Göb

Auf den Wegen von Betzenstein aus dämpft noch das Herbstlaub die Schritte, doch oben, an den Wipfeln der Buchen spitzt schon das frische Grün der neuen Blätter heraus. Der Frühling ist die ideale Zeit, um den Jura-Elefanten zu besuchen. Denn im Sommer versteckt er sich hinter dichten Baumkronen. Naturpark-Rangerin Isabell Stickling schürt die Vorfreude, denn der Weg lohnt sich auch ohne Elefant.

Das Amphitheater von der Weite

Nach einem Stück durch offenes Feld kommt der erste Anstieg hinauf zum so genannten Amphitheater - eine halbrunde Ansammlung schroffer Schwammriffe, die oben den Blick in die weite Landschaft freigeben.

Natur-Ranger Jürgen Großberger geht gern in Begleitung

Knappe 600 Meter hoch liegt das Amphitheater und bietet einen prächtigen Rundumblick. Dann geht es wieder hinab und weiter auf einem schmalen Pfad. Wegweiser ist ab Stierberg der Fuchs auf den Tafeln, er führt direkt zum Elefanten. Doch vorher gilt es, die Schönheit zu genießen: Wald, plötzlich Fels, dann wieder Veilchen und Buschwindröschen am Boden, bemooste runde Steine und viel geologisches Naturschauspiel. Kleine ausgewaschene Löcher im Feld verweisen auf ein Wassersystem. Der Dolomitsand ist fein, er wurde früher zum Polieren des Tafelsilbers verwendet.

Die Wände am Weg sind auch ein Paradies für Kletterer

Dann kommt der Elefant in Sicht: ein geschwungener Rüssel, starke Beine, Bauch und am Kopf ein Krönchen aus einer jungen Fichte mit Moos. Ganz nah herangehen geht, der Elefant rührt sich nicht, sondern thront hier auf dem Felspodest mit weitem Blick über das Tal. Und er hat sich einen richtig guten Platz ausgesucht, angemessen für seine 200 Millionen Jahre.

Zu seinen Füßen kann man auf Baumstämmen, die der Wind gefällt hat, Brotzeit machen.

Karte: Jura-Elefanten

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Karte: Jura-Elefanten


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