Wildkräuter und Wollschweine im Naturpark Puez-Geisler Eine Wanderung auf die Ütia Ciampcios
Wander-, Touren- und Klettermöglichkeiten gibt es viele rund um das ladinische Bergsteigerdorf Lungiarü im Gadertal. Eine feine Almwanderung führt auf die „Ütia Ciampcios“. Im Ladinischen bezeichnet „Ütia“ eine Berghütte. Die Ciampcios-Hütte liegt auf 2031 Meter Höhe unter dem Kreuzjoch, dem Übergang vom Campill- ins Villnösstal.
Los geht es am Parkplatz Pares im Talschluss von Lungiarü. Schon bald kommt man an einem kleinen kunstvollen Biotop vorbei. In der feuchten Wiese am Lungiarü-Bach stehen einige Objekte des Projektes SMACH. Es handelt sich um Natur-Kunst-Installationen unter freiem Himmel. Eine Installation trägt den Titel „Dem Ferner näher“ und zeigt Gipsabdrücke von gefrorenem Schnee.
Lichter Bergwald mit Heuschupfen
Nicht durch Schnee, sondern durch lichten Bergwald, vorbei an vielen Heuschupfen und durch Bergwiesen in voller Blütenpracht geht es gut 400 Höhenmeter hinauf zur Ütia Ciampcios – und hinein in den Naturpark Puez-Geisler und in eine Almidylle mit Dolomiten-Magie. Die Kulisse von Zwölferkofel, Kapuziner, Doleda und Wasserkofel ist imposant, ebenso der Blick hinüber zum Heiligkreuzkofel und zur Fanes.
Christian und Christine - die beiden Wollschweine der Ütia Ciampcios
Noemi Clara und ihr Bruder Raffael bewirtschaften gemeinsam die Ütia Ciampcios und einen Biohof unten in Lungiarü. Fleisch und Speck kommen vom eigenen Hof, viele andere Produkte wie Milch, Joghurt, Eier und Honig ebenfalls von Bauern aus Lungiarü. Der hausgemachte Speck aber erfreut sich derzeit noch auf vier Beinen seines artgerechten Lebens auf der Alm: Christian und Christine heißen die beiden Wollschweine, die sich hier tummeln und mit Gemüse und Polenta vegetarisch gefüttert werden. Auch zweibeinige Vegetarier kommen auf der Ütia Ciampcios mit ladinischen Spezialitäten wie Tutres, Crafuns oder Schlutzkrapfen von Mama Rosa Clara auf ihre Kosten. Tochter Noemi ist nicht nur Jägerin, sondern auch Wildkräuter-Spezialistin.
Selbstgemachter Bergheusirup
Fündig wird Noemi auf den artenreichen Bergwiesen und macht selbst diverse Tees, Limonaden und Sirupe – die neuesten Kreationen sind der Bergheusirup und ein Enziansirup. Noemis Wildkräutersalz passt perfekt zu den Wildgerichten. Die traditionellen Tutres füllt sie statt mit Spinat und Topfen oder Kraut gerne auch mit Wildkräutern wie Brennessel, Leimkraut und Gutem Heinrich. Auch bei den Crafuns, den traditionellen Krapfen, gefüllt mit Zirbelnüssen, läuft einem das Wasser im Mund zusammen.
Informationen
Bis Ende Oktober ist die Ütia Ciampcios geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter www.uetiaciampcios.com.
Programm-Tipp
Und wenn Sie noch mehr über das ladinische Bergsteigerdorf Lungiarü und viele andere Bergsteigerdörfer erfahren möchten – am Dienstag (15. August) geht es in „Fernweh am Feiertag auf Bayern 2“ um „15 Jahre Bergsteigerdörfer in den Alpen“, um 10 Uhr und nochmal um 17 Uhr.
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Karte: Die Ütia Ciampcios