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Wie? Ernst Vogt geht in Rente? Unser Mann in den Bergen

Es fällt schwer zu glauben: Ernst Vogt, der Leiter der Redaktion Bayern Freizeit und Bergsteiger, verlässt den BR in Richtung Ruhestand. Im Journalismus und beim Bergsteigen ist er eine Koryphäe und hat beides zu einer einzigartigen Kunst verschmolzen. Dafür danken ihm hier zahlreiche Weggefährtinnen und Weggefährten in und außerhalb des Bayerischen Rundfunks. Ein Rück- und Ausblick seines langjährigen Kollegen Stefan Maier, Wellenchef von Bayern 2.

Stand: 02.10.2021

Eigentlich müssten wir heuer einen goldenen Herbst bekommen. Mit Licht und Farben wie das blühende Leben. Mit Spätsommersonne über den steilen Wiesen der Allgäuer Alpen. Mit Flirren und Summen in den Weinbergen des Trentino, mit warmem Fels auf den Klettersteigen rund um den Gardasee. Und über allem der gleißende Neuschnee auf dem Ortler, einem seiner liebsten Gipfel. Wenn Ernst Vogt ab heute, dem 1. Oktober offiziell Ruheständler ist, dann verneigen sich die Berge vor ihm und zeigen sich hoffentlich von ihrer besten Seite. Sie verneigen sich ebenso wie unzählige journalistische und alpinistische Weggefährtinnen und Weggefährten vor einem Mann, für den die Berge ein Leben lang Beruf waren und Berufung bleiben. Fast eine ganze BR-Karriere lang war der Ernst (hat ihn jemals einer außerhalb von Intendanz und Direktorium "Herr Vogt" genannt?) die Stimme des Bayerischen Rundfunks für alles, was mit Wandern und Bergsteigen, mit Erstbegehungen, mit alpinen Heldensagen früher und heute, mit Wegen, Hütten und Gipfeln zu tun hat.

Ernst Vogt hat die einzigartige Natur und Kultur der Berge, ihre Gefahren, ihre Zerbrechlichkeit, aber auch die Menschen und das Genießen am Berg zu seinem Lebensthema gemacht.

Wie alles anfing

Sein Vorgänger ist Bruno Erath, der 1948, kurz nach dem Krieg, die BR-Bergsteigerredaktion gründet, die Sendung "Für den Bergsteiger" erfindet (ab 1981 Rucksackradio) und 1987 in den Ruhestand geht. Schon länger hat der "Alpen-Bruno" sein Auge auf einen jungen Journalisten aus Mindelheim mit Bergerfahrung und Anglistik-Studium (u.a. in Quebec und Southampton) geworfen und macht ihn zu seinem Nachfolger.

Damals ahnt niemand, dass dieser Ernst Vogt fast so lange amtieren würde wie sein Vorgänger Bruno Erath, nämlich 34 Jahre lang, und dass es in (Stand heute) 73 Jahren BR-Bergsteigerredaktion nur diese beiden Chefs geben würde. Und um nichts auszulassen: Von 1989 bis 2006 leitet der Ernst auch die Schwabenredaktion. Nun geht er in Rente als Leiter der Redaktion Bayern Freizeit und Bergsteiger, die ihre Heimat seit einigen Jahren bei Bayern 2 hat.

"Ernst Vogt war über viele Jahrzehnte die Stimme des Bayerischen Rundfunks für alle, die die Berge lieben. Er hat als Leiter und Moderator des Bayern 2-Rucksackradios, als weithin geschätzter Bergexperte und als leidenschaftlicher Alpinist für den Bayerischen Rundfunk die Berge nicht nur bergsteigerisch, sondern auch kulturell erschlossen. Und: Er hat das Thema Berge, das immer gefragter ist und weit über den Sport hinaus weist, auch digital fortentwickelt. Herzlichen Dank an Ernst Vogt und weiterhin viel Freude in den Bergen!"

Dr. Reinhard Scolik, P?rogrammdirektor Kultur

Voller Leidenschaft für die Berge und fürs Radio

Ernst Vogt und Stephan Frühbeis auf dem Cotopaxi | Bild: privat

Wichtigtuerei, Starkult und eilig dahin geworfene Sprüche sind Ernst Vogt zuwider und gerade deswegen hat er sich einen Ruf erworben, wie er untadeliger nicht sein könnte. Egal, wen man trifft, beim Wandern, beim Skitourengehen, beim Klettern, auf Hütten oder auf den Symposien der Alpenvereine: Fast alle kennen und schätzen Ernst Vogt als großartigen Alpinjournalisten und leidenschaftlichen Radiomann. Sogar bis auf den Kilimandscharo hat Ernst sein Aufnahmegerät geschleppt und wenn er den Piloten beim Schlenker nach Sansibar nicht bestochen hätte, hätte er in Nairobi wohl seinen Rückflug nach Deutschland verpasst und wer weiß, ob es dann jemals eine Reportage gegeben hätte. Ernst Vogt stand auch auf dem Chimborazo, dem mit 6.263 Meter höchsten Berg Ecuadors, auf dem Cotopaxi, auf dem Olymp und auf vielen anderen Gipfeln der Welt und er hat jedes Mal mit Bravour und auf seine unnachahmliche Art darüber berichtet: Immer ruhig und unaufgeregt mit seinem leicht schwäbischen Einschlag. Liebevoll beim Formulieren, genau beim Schildern und immer mit Gewinn, so dass man am liebsten gleich selbst hinfahren würde.

Enger Kontakt zur Szene

Ernst hat sie alle vors Mikrofon geholt: Längst verstorbene Erstbesteiger der großen Nordwände wie Franz Schmid und Anderl Heckmair, 8000er-Pioniere wie Walter Bonatti, Kurt Diemberger, Anderl Mannhardt, Sigi Hupfauer, Peter Habeler, Hans Kammerlander und natürlich Reinhold Messner, zu dem er einen besonders kurzen Draht hat. Aber auch die jungen Wilden wie Gerlinde Kaltenbrunner oder die Huber-Buam oder die ganz Jungen schätzt der Ernst und sie schätzen ihn, weil er immer nach vorn schaut und es für ihn völlig normal ist, wenn es jede Generation anders macht.

Eine große Redaktionsfamilie

So wie Ernst Vogt als Leiter der Bergsteigerredaktion nach außen gewirkt hat, so war er auch nach innen: immer verlässlich, immer freundlich, immer verbindlich. Unzählige Kolleginnen und Kollegen hat er in seiner Redaktion gefördert und gefordert, hat junge Freie in die Ammergauer Alpen oder auf den Großglockner geschickt. Hat ihnen, wenn sie nach ihren Fernreisen bei ihm Schlange standen, Beiträge aus aller Welt abgekauft, vom Hüttenabenteuer auf Teneriffa, vom Trekking in Nepal, von Skitouren im Wilden Westen. Es war immer etwas Besonderes, für die Bergsteigerredaktion des Bayerischen Rundfunks zu arbeiten. Erstens, weil das Bayern 2-Rucksackradio weltweit ein Unikum ist, denn es gibt keine andere regelmäßige Radiosendung übers Bergsteigen. Und zweitens, weil Ernst Vogt die Redaktion auch als Gemeinschaft und Familie geführt hat. Da wurde niemand hängen- oder fallengelassen, da wurde gemeinsam gefeiert und gewandert, es wurde Wein verkostet und schon im Sommer fragten die ersten, wo denn die nächste gemeinsame Weihnachtsfeier stattfindet.

Offen für Veränderung

Dank gebührt Ernst auch dafür, wie er die Redaktion fürs Crossmediale und fürs Digitale geöffnet hat. Leute aus seiner Redaktion waren mit die ersten, die fürs Rucksackradio und für Bergauf-Bergab berichtet haben, er hat den Bergpodcast Bergfreundinnen für eine junge, outdooraffine, weibliche Zielgruppe angeschoben. Und bei ihrer Alpenüberquerung im vergangenen Juli hat er die drei Protagonistinnen so leidenschaftlich unterstützt, als müsste er selbst von Oberstdorf zum Comer See laufen.

Abschiedswünsche

Für solche Unternehmungen hat er jetzt hoffentlich mehr Zeit als früher. Jetzt, wo er samstags daheim in Eichenau nicht mehr ganz so früh aufstehen muss, um im Bayern 2-Rucksackradio live ab sechs Uhr die Berge ins Radio zu bringen, mit der Wetterwarte Innsbruck zu reden oder dem bayerischen Lawinenwarndienst zu lauschen. Jetzt kann Ernst Vogt hoffentlich öfter ins von ihm und seiner Frau Karin so geliebte Südtirol reisen, Wein aus dem Trentino mitbringen, Klettersteige oder Skitouren gehen oder auf einer seiner unzähligen Lieblingshütten rasten, allen voran die Mindelheimer Hütte in den Allgäuern. Und wenn es da oben auf 2.000 Metern eine mediterrane Fischplatte, exquisite Bitterschokolade, hausgemachte Marmelade und italienischen Espresso geben würde, dann wäre das Glück vermutlich perfekt. Aber so wie wir alle den Ernst kennen und mögen, wird er sich auch künftig immer hinten anstellen und keine Extrawürste wollen. Er freut sich auch über die wunderbaren Rindsrouladen, die es so nur auf der Mindelheimer Hütte gibt. Alles Gute, lieber Ernst, das mit dem Ruhestand glaubt Dir sowieso niemand!

Alpin-Promis verabschieden sich von Ernst Vogt

Berühmtester Extrembergsteiger der Welt, Politiker, Museumsgründer, Filmemacher und Kenner der Alpingeschichte

"Ernst Vogt ist das Rucksackradio, er hat es ausgefüllt und vielen Menschen Informationen gegeben. Er hat eine Glaubwürdigkeit bei den Extrembergsteigern, wir haben ihm Vertrauen gegeben und damit hat er in Bayern das Bergsteigen erzählt und Informationen an eine breite neugierige Schicht von berginteressierten Menschen weitergegeben."

Südtiroler Extrembergsteigerin und Hubschrauberpilotin

"Lieber Ernst, ich erinnere mich gern zurück, wenn ich zu Dir ins Studio gekommen bin. Du hast immer so eine Ruhe und Kompetenz ausgestrahlt, Deine feine Art hat mir immer extrem gut gepasst, und ich habe mich gut öffnen können. Ich wünsche Dir nur das Beste auf Deinem weiteren Lebensweg, genieße jede Sekunde, geh' in die Berge und danke nochmal für Dein Sein. Liebe Grüße aus Südtirol!"

Südtiroler Extrembergsteiger, Extremskifahrer und Expeditionsbergführer

"Lieber Ernst, Du wirst uns fehlen, Du hast vielen mit Deinen Sendungen große Freude gemacht, aber genieße jetzt einfach die ruhige Zeit. Natürlich freue ich mich sehr, wenn Du - immer, wenn Du in Südtirol bist - vorbeischaust auf ein nettes Gespräch, die Zeiten waren einfach schön! Alles Gute und Grüße aus Südtirol."

Bayerischer Extremkletterer und Profi-Bergsteiger, mehrmaliger Arco-Rockmaster und ehemaliger Kletter-Vizeweltmeister

"Lieber Ernst, auf der einen Seite freue ich mich für Dich, dass Du in Zukunft mehr Zeit haben wirst für deine Familie, Deine eigene Bergsteigerei und alle anderen Interessen, andererseits bin ich schon ziemlich traurig, dass jetzt zumindest unsere berufliche Zusammenarbeit endet – immerhin hast Du ja meine gesamte Kletterkarriere journalistisch begleitet, von den Anfängen der Wettkämpfe bis zu den letzten Expeditionen. Jedes Mal, wenn Du mich ins Studio eingeladen oder um ein Interview gebeten hast, habe ich es nie als lästige Pflicht empfunden, sondern es war immer eine große Freude sich zu sehen und zu unterhalten, das habe ich stets sehr genossen. Man hat bei Dir im Studio immer relativ schnell das Mikrofon vor sich vergessen und es wurde ein sehr angeregtes und interessantes Gespräch auch für mich. Du warst für mich immer einer der am besten vorbereiteten Journalisten, Du hast Deinen Beruf immer mit einem hohen Ehrenkodex gesehen, das hat mich fasziniert und begeistert und mir imponiert. Ohne Dir jetzt zu viel Honig um den Mund schmieren zu wollen – Du warst für mich immer der 'Harry Valérien des Rundfunks'."

Skirennläufern, olympische Silbermedaillen-Gewinnern von Lake Placid und Ärztin

"Mit Ernst zu sprechen war immer eine ganz große Freude. Er hat die eigene Leidenschaft geteilt, bestens verstanden, er hat eine unglaubliche Sachkenntnis und sich oft besser ausgekannt an den Orten, über die man erzählt hat. Herausgekommen sind dann Interviews, die den Menschen viel Freude gemacht haben und das reinste Vergnügen waren. Vielleicht findet er jetzt einmal die Zeit, mit mir auf eine seiner Lieblingstouren zu gehen - ein schöner Gipfel im Lechtal oder im Oberallgäu. Ich bin gespannt, was das sein wird!"

ehemaliger Bundesfinanzminister, Ehrenvorsitzender der CSU und passionierter Bergwanderer

"Bei Ernst Vogt erinnere ich mich natürlich an seine Mindelheimer Herkunft, Nachbarort zu meiner Herkunft im Landkreis Krumbach. Wir haben einmal einen wunderschönen Abend auf der Mindelheimer Hütte miteinander verlebt. Dass er von Mindelheim aus die Brücke zum Allgäu und zu den Bergen gefunden hat, das kann ich gut verstehen, weil man von dort bei gutem Wetter schon die ganze Bergsilhouette sieht. Bei seinen Sendungen und seiner Lebensart ist mir ein Spruch von Fontane in den Sinn gekommen: 'Der ist in tiefster Seele treu, der die Heimat liebt wie du' - und er hat für seine Heimat, für Bayern und natürlich auch für Schwaben Ehre eingelegt."

ehemaliger bayerischer Landtagspräsident und Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Ehrenvorsitzender der Bergwacht Bayern

"Ich habe den Ernst kennengelernt als einen liebenswürdigen und nachdenklichen Menschen und daraus ist eine Freundschaft gewachsen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie es jemand schafft, in einer solchen Zeitspanne, in der sich so viel verändert hat im Alpinismus, immer präsent zu sein und es zu verstehen. In Gesprächen fachlicher Natur zum Beispiel über Naturschutzthemen oder in meiner Zeit als Vorsitzender der Bergwacht über Entwicklungen in der Bergrettung sich mit ihm auszutauschen und auch seine Sicht der Dinge kennenzulernen, war stets angenehm. Er war auch immer im Gespräch mit Spitzenkletterern, er wusste Bescheid, was im Expeditionsbergsteigen erfolgt, er hat aber ebenso Sendungen gemacht über das Wandern im Mittelgebirge – und diese Bandbreite verbunden mit einem sehr guten Einfühlungsvermögen in Menschen bewundere ich nach wie vor."

Schwäbische Extrembergsteigerin und Nepal-Expertin

"Die Herzlichkeit von Ernst beeindruckt – und dass er mich als kleine brave Bergsteigerin so herauslocken konnte. Ich wollte ja nie groß reden über meine Sachen, aber das hat der Ernst gut verstanden, dass ich mich geöffnet habe. Ich habe große Achtung vor ihm, weil er auch das Fachwissen hat - das hat mich begeistert!"

Schwäbischer Achttausendermann, Extrembergsteiger und Expeditionsbergführer

"Kennengelernt haben wir uns in den 1970er-Jahren auf der ISPO, da hat es gleich gefunkt: die gleiche Sprache, das gleiche Eck in etwa, wo wir herkommen. Das Schöne war, dass man sich immer ganz ehrlich unterhalten konnte. Er hat einem auch die Freiheit gelassen, dass man manches in sich selber mitträgt. Es war immer eine Vertrauensbasis da, gegenseitig."

Extrembergsteiger und Inhaber von "Top Mountain Tours"

"Mit Ernst konnte ich oft unterwegs sein. Er ist hochinteressiert, kompetent, kennt sich aus, weiß, was Bergsteigen bedeutet und hat auch noch die Gabe, immer die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt zu stellen, das ist etwas ganz Außergewöhnliches. Der Ernst ist ein begeisterter Bergsteiger sowohl im Sommer als auch im Winter und seine Sendung ist seit über 30 Jahren Qualität für Bergsteiger im Bayerischen Rundfunk. Er ist ein faszinierender Mensch, wenn man weiß, welche Position er bekleidet, aber man merkt es nicht bzw. er lässt es sich nicht anmerken, er ist einfach ein 'primus inter pares'."

Extrembergsteiger, erster bayerischer Seven Summiter, Orthopäde und Höhenmediziner

"Lieber Ernst, ich habe dich in den letzten 25 Jahren als besonders feinfühligen Menschen der Bergwelt kennen und schätzen gelernt. Du hast meinen Weg bei der Besteigung aller Seven-Summit-Gipfel und natürlich auch der Achttausender, Everest und Cho Oyu, aber auch bei den Trainingstouren am Mont Blanc oder am Hörndl in den Ammergauer Alpen begleitet. Gerade bei den lang dauernden Expeditionen in der Antarktis und am Everest warst du oft das einzige Verbindungsglied zwischen mir und meiner Familie und der Heimat. Man kommt zum Beispiel am Everest nach einer mehrtägigen Akklimatisationstour bis 7.000 Meter aus der Kälte zurück ins Basislager und hat dann die Stimme von Ernst Vogt am Satelliten-Telefon, einem Freund, dem ich immer Vertrauen konnte und der auch meine Grüße ans Zuhause verlässlich ausgerichtet hat. Als es bei meinem Everest-Vortrag in der Stadthalle von Weilheim einen technischen Defekt gab, hast Du eine Dreiviertelstunde mit Interviews überbrückt und deine Moderatoren-Fähigkeit wirklich unter Beweis gestellt. Ich bewundere Dein Fachwissen und Deine Vielseitigkeit. Nicht missen möchte ich Deine Previews, wo Du die neuesten Filme aus der Bergwelt präsentiert hast. Unvergessen bleiben die Interviews im Anschluss an diese Filme mit David Lama, Kurt Diemberger und vielen anderen. Danke für diese schöne gemeinsame Zeit!"

Bergfex und ehemaliger Tourismusdirektor des 1. deutschen Bergsteigerdorfs Ramsau im Berchtesgadener Land

"Es hat mich immer schon begeistert, wie Ernst journalistisch und mit einer Liebenswürdigkeit, aber auch mit Kompetenz und Sachverstand seine Themen an die Hörer bringt – und so einen wertvollen Menschen zu kennen, das freut mich sehr. Zu meinem Ruhestand im April dieses Jahres sind wir über die Halsalm gegangen. Am Vortag hatte meine Frau Gabi ein wunderbares Backhendl gemacht und da sind genau drei schöne Stückerl übriggeblieben und a bisserl Kartoffelsalat, und dann hab' ich noch eine Flasche Veltliner in den Rucksack gepackt und drei schöne Weingläser und mit dem Vinz, meinem Hund, sind wir dann diese Tour gegangen. Droben auf der Halsalm hab' ich dann die Brotzeit ausgepackt und die beiden (Anm.: Ernst und seine Frau Karin) hätte es bald umgeworfen, frische Brezen hatte ich auch noch dabei. Das war eines meiner schönsten Erlebnisse mit ihm! Für seinen Ruhestand wünsche ich ihm alles erdenklich Gute und vor allem Gesundheit."

Sängerin der ladinischen Musikgruppe 'Ganes'

"Lieber Ernst, ich wünsche Dir für Deinen Ruhestand alles Gute und dass Du vielleicht noch öfter auf die Berge gehen und die Ruhe und Stille genießen kannst. Herzlichen Dank für Deine Unterstützung – das ist für uns immer eine große Freude, wenn wir uns in so guten Händen fühlen wie bei Bayern 2 und im Rucksackradio. Auf Wiedersehen, vielleicht auf irgendeiner Spitze, Neunerspitze, Zehnerspitze, auf Ried oder Armentara, vielleicht mit einem guten Essen und mit einem Juchitzer – bis bald!"

Extrembergsteiger und ehemaliger Geschäftsführer von Deuter

"Wenn man den Ernst als Rucksackmodell beschreiben wollte, dann würde ich aus der riesigen Deuter-Kollektion einen modernen Wander-Rucksack nehmen, nichts Extremes, nichts mit Speed oder Extremklettern, sondern einen grundsoliden, ausgereiften, komfortablen Wanderrucksack. Im Gespräch merkt man sehr schnell, dass der Ernst ein bergsteigerischer Wolf im Schafspelz ist, das heißt, er hat es faustdick hinter den Ohren und es wird einem schnell klar, dass er ein bergsportliches Lexikon darstellt mit einem Netzwerk, wo er zu jedem Thema jemand anrufen kann. Als Journalist weiß er seine Gäste in Szene zu setzen, er führt niemanden vor und ist einfach ein ganz netter Kerl und eine supersympathische Persönlichkeit."

Meteorologe und Alpinwetter-Papst, ehemaliger Leiter der Wetterdienststelle Innsbruck, Extrembergsteiger und Extremskifahrer

"Der Ernst ist kein Sturmtief, das einen Riesenwind macht, sehr laut ist und mit Donner und Blitz über die Alpen hinwegzieht. Den Ernst möchte ich mit einer äußerst stabilen Hochdrucklage im Herbst vergleichen: ruhig, sehr sonnig, vielleicht ein paar Zirren am Himmel, nichts Stürmisches, nichts Unangenehmes, nichts Kaltes, nichts, wo man sich fürchtet, sondern eine Lage, die jeden einlädt, hinauszugehen in die Natur, dort zu wandern, auch schwere Touren zu machen, aber nichts Stürmisches, das wäre gefährlich - und Ernst ist kein gefährlicher Mensch!"

Meteorologe und Leiter der Wetterdienststelle Innsbruck ZAMG

"Lieber Ernst, die gemeinsame Mountainbike-Tour, die wir seit Jahren planen, ist immer noch ausständig, aber vielleicht wird es in den nächsten Jahren leichter, einen Termin zu finden, obwohl ich schon davon ausgehe, dass Dein Terminkalender auch im Un-Ruhestand gut gefüllt sein wird. Im Namen aller Wetterfrösche hier in der ZAMG kann ich Dir sagen, dass wir uns freuen würden, wenn Du uns auch weiterhin in Innsbruck besuchen kommst und von Deinen Unternehmungen erzählst: Wir wünschen Dir Gesundheit bis ins biblische Alter, und wir werden persönlich beim Wettergott vorsprechen, dass Dich immer schönstes Wetter bei deinen Bergtouren begleitet."

Leiter des Lawinenwarndienstes Bayern

"Lieber Ernst, das Team der Lawinenwarnzentrale verabschiedet sich nach vielen Jahren der guten Zusammenarbeit von Dir. Wir wünschen Dir, dass du Dir auch im Ruhestand die Liebe zu den Bergen erhältst, und wir freuen uns, wenn Du ab und zu anrufst und Dich nach der Lawinenlage erkundigst, auch gerne am Wochenende frühmorgens. Und wenn Du mal wieder eine Lawinen-kundliche Skitour machen möchtest, dann melde Dich bei uns - jederzeit."

Bergsteiger, Buchautor, legendärer Hüttenwirt und Erfinder des Musiktrekkings

"Lieber Ernst, als Nachfolger von Bruno Erath hast Du am Beginn meiner Reintalanger-Hüttenzeit ein Interview mit mir geführt. Als wir Dir dann auf unseren Instrumenten ein Stück vorspielten, jaulte Hund Willi unter dem Küchentisch. Dieses Jaulen hörte man, als das Interview im Radio gesendet wurde – eine heitere Begebenheit, die unsere Freundschaft bis heute begleitet. Deine gewohnte Stimme im Radio wird mir nun fehlen."