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Ultraschallunterschungen Überflüssige Anwendungen von Ultraschall?

Die wenigsten Praxen haben die Zeit und das Interesse, mehr Ultraschalluntersuchungen als notwendig anzubieten. Eine Ausnahme sind Vorsorgeuntersuchungen bei Privatpatienten.

Von: Uli Hesse

Stand: 19.03.2023

Beim Ultraschall am Hals. | Bild: Klinikum rechts der Isar/Michael Stobrawe

Ein gutes Ultraschallgerät für die Hausarztpraxis kostet 20.000 bis 30.000 Euro. Das muss sich amortisieren, so dass ein Allgemeinmediziner vielleicht eher einmal zu viel als zu wenig "schallt".

"Da gibt es natürlich ein gewisses Spannungsfeld zwischen Medizin und Wirtschaftlichkeit, das darf man auch nicht leugnen."

Prof. Dr. Jörg Schelling

Medizinisch begründet

Allerdings müssen Hausärzte jede Anwendung gegenüber den Krankenkassen als medizinisch sinnvoll begründen und dokumentieren, warum sie die Untersuchung machen. Gerade bei Allgemeinmedizinern ist das Patientenaufkommen meist so hoch, dass die wenigsten Praxen Interesse daran haben, sich noch zusätzlich Arbeit zu verschaffen.

Keine Belastung

Und selbst falls eine Untersuchung nicht absolut notwendig war: Ultraschall hat den Vorteil gegenüber Röntgen, dass es eine gezielte Diagnostik ohne jede Strahlenbelastung liefert und ohne operativen Eingriff wie bei der Biopsie.

Einsatz zur Früherkennung

Aber natürlich ist Ultraschall eine zusätzliche Einnahmequelle und wird als Individuelle Gesundheitsleistung und bei Privatpatienten verhältnismäßig gut honoriert. Deswegen setzen ihn Hausärzte beim Gesundheits-Check-Up zur Früherkennung ein. Es ist eine der wenigen technischen Leistungen die in der Allgemeinmedizin überhaupt möglich sind.


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