Bayern 2 - Nahaufnahme


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Warum Speisen so heißen "Der Kaiserinnenschmarrn"?

Um den Namen ranken sich viele Legenden. Eine geht so: Der Leibkoch des österreichischen Kaisers Franz Josef wollte in Ischl speziell für die Kaiserin Sissi etwas Lockeres, Leichtes kreieren. Deshalb bereitete er einen luftigen Teig aus Eier, Milch und Mehl, verfeinerte ihn mit Rosinen und Zucker und servierte ihn als "Kaiserinnenschnarrn".

Stand: 02.01.2020 | Archiv

Kaiserschmarren auf einem Teller | Bild: colourbox.com

Die eine Version der Legende besagt, der Kaiser habe sich verhört und "Kaiserschmarrn" verstanden. Die andere: Die Kaiserin, die ja immer auf ihre Linie achtete, habe nur wenig von dem Schmarrn gegessen. Woraufhin der Kaiser gesagt haben soll: „Na geb’ sie mir halt den Schmarrn her, den unser Leopold da wieder zamkocht hat“. Dieser „Schmarrn“ mundete dem Monarchen vortrefflich, sodass er fortan als Kaiserschmarrn bezeichnet wurde. Eine weitere Legende: Dem Hofkoch missglückte die Zubereitung eines Palatschinkens. Der Teig wurde schnell zerrupft und mit Rosinen und viel Staubzucker als neue Kreation, als Kaiserschmarrn, serviert.

Noch eine weitere erzählt davon, dass Kaiser Franz Josef wegen schlechten Wetters bei einer Bäuerin einkehren musste, die wiederum dem hohen Besuch eine veredelte Version ihres einfachen Holzfällerschmarrn kredenzte.

Wahr ist höchstwahrscheinlich, dass der ganze Schmarrn nichts mit dem Kaiser zu tun hat, sondern der Name von "Kaserschmarrn" kommt. Diese einfache, deftige Almspeise der Senne, auch Kaser genannt, wurde auf den Hochalmen über offenem Feuer zubereitet. Schmarrn, das ist laut Bayerischem Wörterbuch nichts anderes als eine “Art trockner Mehlspeise, aus zerbröckelten Brot- oder Semmmelkrumen, zerstoßenem Pfannkuchen und aus Mehl.“ Auch in Bayern waren Semmelschmarrn, Griesschmarrn, Topfenschmarrn und noch viele weitere Versionen ein alltägliches Essen. Schmarrn steht für zerupften, in der Pfanne zerkleinerten Teig, der tendenziell eher minderwertig war. Daher die Ausdrucksweisen „so an Schmarrn“ oder „red' nicht so an Schmarrn“.

Wohl waren es der Wiener Schmäh und vielleicht auch die Fremdenverkehrswerbung, die aus dem Kaser einen Kaiserschmarrn machten. Ein herrliches Kaiserschmarrn Rezept haben wir hier.


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