Bayern 1


54

Hauswinkelspinne Diese Spinne befreit Ihren Keller von Asseln & Co.

Auch wenn sie vielen Angst einjagt und nicht der schönste Anblick ist - die Hauswinkelspinne ist ein nützlicher und vor allem harmloser Mitbewohner. Und: Nosferatu-Spinne auf dem Vormarsch. Wo Sie sie melden sollten.

Stand: 01.08.2023

Hauswinkelspinne | Bild: mauritius-images

Spinnenphobiker müssen jetzt ganz stark sein, denn hier wird eine Lanze für die Spinne gebrochen, die häufig den meisten Ekel und große Panik hervorruft: die Hauswinkelspinne.

Hauswinkelspinne harmlos

Sie ist groß, behaart und hat besonders lange Beine. Die Hauswinkelspinne ist der Inbegriff der Spinne. Dabei ist sie komplett harmlos. Der Biologe und Spinnenexperte Dr. Christoph Muster macht im Gespräch mit BAYERN 1 klar, dass Hauswinkelspinnen auf keinen Fall für den Menschen gefährlich sind. Sie würden niemals absichtlich auf jemanden zugehen und gezielt angreifen, so der Experte weiter. Selbst wenn sie versuchen würden zu beißen, sie kämen mit ihren Zähnen in der Regel nicht durch die menschliche Haut.

Wo ist die Hauswinkelspinne zu finden?

Da sie ursprünglich in Astlöchern und Felswänden gelebt hat, ist die Hauswinkelspinne heute häufig in Kellerräumen und Garagen zu finden, wo sie in höhlenähnlichen Ecken und Winkeln ihr Netz spinnt. Dr. Christoph Muster erklärt, dass Hauswinkelspinnen vermehrt nachts unterwegs sind und uns eher im Herbst auffallen, weil da die Paarungszeit der Spinnen beginne. Die Männchen sind dann aktiv auf der Suche nach einer Partnerin.

Laut NABU spinnt die Hauswinkelspinne kein Radnetz, sondern ein trichterförmiges Netz, in dem sie auf ihre Beute lauert. Dabei bessert sie ihr Netz immer wieder aus und verdichtet es. Wer eine Hauswinkelspinne im Haus hat, der braucht sich um Asseln und andere kleine Insekten keine Gedanken mehr zu machen, denn diese Tierchen verspeist sie besonders gerne, so der NABU weiter.

Durch ihre langen Beine kommt einem die Hauswinkelspinne gerne riesig vor, dabei ist ihr Körper gerademal 2 Zentimeter groß. Das Tier besteht also eigentlich nur aus Beinen. Sie kann bis zu vier Jahre alt werden.

Hauswinkelspinne loswerden

Wer sich mit der Hauswinkelspinne trotz ihrer Nützlichkeit unwohl fühlt, der fängt sie am besten mit einem Glas und einem Stück Papier und lässt sie dann in der Natur frei. Auch wenn es schwerfällt, saugen Sie sie bitte nicht ein. Und wer auf Nummer sichergehen und auf die nützlichen Tiere im Haus komplett verzichten will, der soll laut Dr. Christoph Muster für ein trockenes Raumklima sorgen, denn Spinnen mögen es eher feucht und kühl.

Nosferatu-Spinne auf dem Vormarsch

Seit ein paar Jahren teilt sich die Hauswinkelspinne ihre Räume mit der eigentlich aus dem Mittelmeergebiet stammenden Nosferatuspinne. In Deutschland wurde sie das erste Mal laut NABU 2005 in Freiburg gesichtet. Verbreitet hat sie sich mittlerweile im ganzen Land, vor allem aber im Süden und Westen der Republik. Ähnlich wie die Hauswinkelspinne mag es die Nosferatu-Spinne im Herbst eher heimelig, zieht in Gebäude und frisst dort Insekten. Fühlt sie sich bedroht, kann diese Spinne auch merklich zubeißen. Für den Menschen ist ein Biss allerdings relativ harmlos. Im Vergleich zur Hauswinkelspinne sind die Beine der Nosferatu-Spinne länger und einheitlich gefärbt. Laut NABU kann der Körper knapp zwei Zentimeter groß werden, die Beine können eine Spannweite von sechs Zentimetern erreichen.

Der NABU ruft auf, Sichtungen der Nosferatu-Spinne zu melden. Am einfachsten können Sie dies in der App "Naturgucker" für Android oder IOS sowie auf der Internetseite vom Naturschutzbund Deutschland.


54