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Dirndl-Schleife Bedeutung Hat die Position der Dirndl-Schleife wirklich eine Bedeutung?

Jedes Jahr stellt sich während der Wald-, Volks- und Oktoberfest-Saison dieselbe Frage: Wohin mit der Dirndl-Schleife? Und hat es wirklich eine Bedeutung, wo die Schleife sitzt? Wir haben alle Antworten.

Published at: 5-9-2019

Vier junge Frauen in Tracht stehen auf einer Bühne und unterhalten sich. | Bild: mauritius-images

Es hat sich mittlerweile bis zum Cannstatter Wasen in Stuttgart herumgesprochen: Wer die Dirndl-Schleife links trägt ist Single, wer sie rechts trägt ist vergeben. So einfach ist das. Manch einer meint sogar zu wissen, dass Frauen, die die Schleife in der Mitte positionieren, Jungfrauen sind - und dabei ist nicht das Sternzeichen gemeint, oder doch? Und wer, außer sie ist Kellnerin, die Dirndl-Schleife hinten trägt, ist nach dem Dirndl-Schleifen-Gebot verwitwet. Oder umgekehrt. So ganz sicher ist sich da keiner.

Was hat es mit der Bedeutung der Dirndl-Schleifen-Positionierung auf sich?

Doch stimmt das eigentlich alles so? Wer hat denn festgelegt, wo man in welchem Status die Dirndl-Schleife tragen sollte? Alexander Wandinger, Leiter des Trachten-Informationszentrums Bezirk Oberbayern, fragt sich das auch schon seit 35 Jahren. Historisch finden wir über die Jahrhunderte hinweg alle möglichen Dirndl-Schleifen-Arten und -Bindeweisen, so der Trachtenexperte. In den 80ern kamen dann die Dirndl-Schleifen-Regeln auf, doch wer sie ursprünglich festgelegt hat, das weiß man bis heute nicht richtig, so Alexander Wandinger.

Gerüchten zu Folge war es eine Journalistin, die sich diese Regeln ausgedacht hat. Trachtenberaterin und Leiterin der Trachtenkultur-Beratung im Bezirk Schwaben Monika Hoede stellt klar, dass sich die Schleife traditionell vorne in der Mitte oder aber hinten in der Mitte befunden hat. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Schleife von der Mitte auf die Seite platziert, so Alexander Wandinger. Egal, wo die Dirndl-Schleife saß, eine adäquat und schön gebundenen Schleife war für die Trachtenfrau schon immer sehr wichtig.

Aus keiner Tradition wird plötzlich eine

Alexander Wandinger und Monika Hoede sind sich einig, die Dirndl-Schürzen-Regel ist einfach eine gute und nette Geschichte, die Spaß macht und deshalb gerne verbreitet wird. Und gerade durch diese Verbreitung ist die vermeintliche Tradition mittlerweile zur wirklichen Tradition geworden.

" Das Interessante ist, es gibt mittlerweile immer mehr Menschen, die wollen, dass es im Trachtenbereich wieder ganz feste Regeln gibt."

Alexander Wandinger, Leiter des Trachten-Informationszentrums Bezirk Oberbayern

Dabei ist die Trachenmode mit das Lebendigste, was wir an Mode im süddeutschen Raum haben. Da darf und soll sich auch vieles weiterentwickeln, so Wandinger weiter.

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🍻🍻 In diesem Sinne: Auf eine friedliche Wiesn 🍻🍻
(aus unserem Archiv)Gepostet von BAYERN 1 am Samstag, 22. September 2018


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