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Traktor düngt

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Big Data auf dem Acker – Landwirtschaft soll effizienter werden

Traktor, Mähdrescher, Düngerstreuer: Die Landmaschinen der Zukunft beeindrucken nicht mehr nur durch mannshohe Räder. Selbstlernende Software und Satellitendaten sollen die Landwirtschaft effizienter machen. Von Renate Ell

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Auf der Agritechnika, der größten Landmaschinenmesse der Welt, war dieses Jahr deswegen auch ein Neuling vertreten: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Es bietet Landwirten einen ganz neuen Blick auf ihre Anbauflächen.


Satelliten messen Reflexionen auf der Erdoberfläche


Satellitendaten zeigen, wo auf den Feldern viel wächst, wo wenig. Wo die Feldfrüchte erntereif sind, und wo noch nicht. Über das europäische Copernicus-Programm sind die Daten frei verfügbar. Landwirte bekommen dadurch Informationen, die sie bisher nicht hatten.:


„Jeder gut geschulte Landwirt macht seine Sache top, aber es ist nach wie vor eine Sache der fünf Sinne, um die richtige Düngemenge zu erwischen. Mit Satellitendaten haben wir jetzt plötzlich harte Fakten.“ (Josef Bosch, FarmFacts)


Statt den ganzen Acker einheitlich zu düngen kann der Landwirt jedern Fleck individuell versorgen, je nachdem, wie nähstoffreich der Boden ist. Die Technik dafür gibt es schon länger, doch für kleine Betrieb waren die dafür nötigen Daten zu teuer. Satellitendaten hingegen sind frei verfügbar und auch in großen Mengen schnell zu verarbeiten. 

„Damit habe ich den Durchbruch in dieser Technik, weil wir den Kunden einen Preis anbieten können, der hektarabhängig ist.“ (Josef Bosch, FarmFacts)


Wenn sich das sogenannte „Precision Farming“ durchsetzt, landet im Idealfall immer seltener überschüssiger Stickstoff auf dem Acker, der dann ins Grundwasser ausgewaschen wird. Das spart dem Landwirt Kosten und schont die Umwelt.