Die jüngste Quartals-Bilanz von Turkish Airlines hat in der Luftfahrtbranche für Aufsehen gesorgt. Von Juli bis Ende September erwirtschaftete das Unternehmen einen Betriebsgewinn von fast 1 Milliarde Dollar und damit einen Firmen-Rekord. Damit glich die nationale Fluggesellschaft der Türkei ein sehr schwaches erstes Halbjahr auf einen Streich aus.
Traum-Rendite durch Sonderfaktoren
Nach den offiziellen Zahlen erreichte die Rendite 26 Prozent. Das ist ein Fabel-Wert, wie ihn sonst eigentlich nur High-Tech-Firmen erreichen, nicht aber große Fluggesellschaften. Beobachter sprechen deswegen auch von Sonderfaktoren. So verwandelt sich in der Bilanz von Turkish Airlines eine Schwäche des Landes in eine Stärke: Der Absturz der Landeswährung Lira erschwert zwar Normalbürgern das tägliche Leben, die Fluggesellschaft aber profitiert. Sie zahlt einen Großteil ihrer Ausgaben in schwacher Lira, kassiert aber einen erheblichen Teil der Einnahmen in Euro und Dollar.
Sorge bei Konkurrent Lufthansa
Bei der Lufthansa beobachtet man diese Entwicklung mit Sorge. Dort beschwert man sich seit längerem, dass der türkische Konkurrent dank einiger Wettbewerbsvorteile wächst und wächst. Dazu gehört auch der riesige neue Flughafen von Istanbul, der im kommenden Jahr an den Start gehen soll.