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T-Mobile US: Fusion mit Sprint gescheitert

T-Mobile US: Fusion mit Sprint gescheitert

Bei der Deutschen Telekom wächst vor allem das US-Geschäft. Wegen der schwachen Erträge dort wollte der Bonner Konzern seine US-Tochter mit dem Konkurrenten Sprint fusionieren. Doch das Vorhaben ist nun zum zweiten Mal gescheitert. Von Felix Lincke

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Die Deutsche Telekom steckt im Dilemma: entweder sie verdient Geld wie auf dem Heimatmarkt in Deutschland und wächst nicht mehr. Oder sie wächst mit neuen Kunden wie in den USA und verdient wenig daran. Die aggressive Expansion auf dem US-Mobilfunkmarkt über viele Jahre geschah mit Billig-Tarifen und der Vorstellung, dieses Wachstum in eine Fusion mit dem US-Konkurrenten Sprint einbringen zu können. Beide hätten gemeinsam bis an die Spitze in den USA vorrücken und kräftig Kosten sparen können. Da diese Pläne nun schon zum zweiten Mal scheiterten, muss die Deutsche Telekom sich eine neue Strategie suchen. Sie hat viele Milliarden in das US-Geschäft gesteckt, ohne entsprechende Erträge zu erhalten. Der gigantische Schuldenberg der Deutschen Telekom entspricht ungefähr ihren US-Investitionen. Dieses Geld könnte fehlen, wenn es um den Netzausbau in Deutschland geht. 

Eine Privatisierung der Telekom-Aktien des Bundes bringt keine Lösung. Neue Großaktionäre könnten das US-Geschäft spannender finden und auf den Ausbau in Deutschland verzichten. Das kann der Bund bisher verhindern.Wochenlang hatten Spekulationen um eine Fusion der beiden US-Branchenschwergewichte die Finanzmärkte auf Trab gehalten. Ein Zusammenschluss hätte gewaltige Dimensionen gehabt: T-Mobile ist der drittgrößte US-Mobilfunker und war an der Börse zuletzt fast 50 Milliarden Dollar wert. Sprint ist die Nummer Vier im Markt und bringt es auf einen Börsenwert von mehr als 26 Milliarden Dollar.