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PSA-Chef Tavares kritisiert Probleme bei Opel

Die neue französische Opel-Mutter PSA, zu der auch Peugeot und Citroen gehören, hat heute ihre Quartalszahlen vorgelegt. Die sind gut ausgefallen. Konzernchef Carlos Tavares ist aber unzufrieden mit Opel. Von Felix Lincke und Wilfried Lorenz

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Die Übernahme von Opel hat der französischen PSA Peugeot Citroen Group einen kräftigen Wachstumsschub beschert. Die Umsätze kletterten um fast ein Drittel auf 15 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Ohne Opel, die frühere Tochter des amerikanischen General-Motors-Konzerns, stieg der Umsatz im Autogeschäft von PSA um 11,6 Prozent auf gut acht Milliarden Euro. Der französische Hersteller mit den Marken Peugeot, Citroen und DS hatte zum 1. August das Europa-Geschäft von General Motors übernommen. Mit der Übernahme rückten die Franzosen näher an den europäischen Marktführer VW heran. Der Abstand zum Wolfsburger Rivalen auf dem Heimatmarkt in Europa ist jedoch noch groß. In den ersten neun Monaten lieferte die PSA-Gruppe nach Daten des Branchenverbandes ACEA in der EU rund 1,3 Millionen Fahrzeuge aus, dank Opel ein Zuwachs um fast 16 Prozent. Volkswagen kam im gleichen Zeitraum bei geringerem Wachstum auf mehr als 2,7 Millionen Fahrzeuge.

Kritik an Produktionsabläufen bei Opel

Trotz dieser guten Zahlen ist die Muttergesellschaft in Frankreich nicht zufrieden. Denn Unter General Motors haben die Rüsselsheimer viele Jahre Verluste produziert. Wie sich das ändern soll, mit welcher Ausrichtung - darüber gibt es jetzt Meinungsverschiedenheiten.

PSA-Chef Carlos Tavares übt inzwischen offen Kritik an den Strukturen bei Opel. Viele Probleme rührten daher, dass Dinge bei Opel überdimensioniert seien, dass sie zu viel Energie verbrauchten, dass Abläufe nicht effizient genug seien, sagte der Konzernchef der Zeitung "Die Welt". Dem neuen Vorstand setzt Tavares eine Frist von 100 Tagen, um ein Sanierungsprogramm zu entwickeln, das ab 2020 wieder operative Gewinne ermöglicht. Opel-Mitarbeiter sind bis Ende nächsten Jahres noch durch Tarifverträge geschützt. Bei der britischen Schwestermarke Vauxhall wurden bereits 400 Stellen gestrichen, wegen der schwachen Nachfrage nach dem Modell Astra.