Schon seit Jahren ist Alitalia ein Sanierungsfall. Ähnlich wie bis vor kurzem Air Berlin kann das Unternehmen nur dank Finanzspritzen des Großaktionärs Etihad fliegen. Und wie bei den inzwischen verschwundenen Berlinern will sich Etihad von diesem Fass ohne Boden trennen. Allerdings ist die Lage in Italien ganz anders als in Deutschland. Konkurrenten haben die Schwäche der Alitalia ausgenutzt. So ist inzwischen Ryanair Marktführer, auch Easyjet ist stark vertreten. Selbst die Lufthansa hat bereits eine italienische Tochter: Air Dolomiti betreibt eine Regionalflotte mit knapp einem dutzend Fliegern. Auch die Lufthansa selbst hatte es schon unter eigenem Namen versucht. Mit großem Tamtam ging 2009 eine Lufthansa Italia an den Start. Das Experiment geriet aber zum teuren Debakel. Nach nur zwei Jahren wurde Lufthansa Italia eingestellt. In der Branche heißt es, diese Erfahrung dominiere die heutige Verhandlungsposition der Frankfurter. So will die Lufthansa nur eine rundum verschlankte, sogenannte New Alitalia übernehmen. Dagegen wehren sich aber die traditionell starken Gewerkschaften. Der Weg zu einer Übernahme dürfte noch lange sein.
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