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Nach WM-Debakel: Neuer will wieder "stolze Spieler" sehen

Fünf Wochen nach dem WM-Debakel bezieht Manuel Neuer Stellung. Der DFB-Kapitän zeigt sich zurückhaltend in der Affäre um Mesut Özil. Was den Neustart des Weltmeisters von 2014 betrifft, hat der Torhüter klare Vorstellungen.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport im Radio.

Am Rande des FC Bayern-Trainingslagers am Tegernsee hat DFB-Kapitän Manuel Neuer erklärt, was sich bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ändern muss. "Es ist die Aufgabe der Verantwortlichen des DFB, die Mannschaft zu strukturieren und dieser wieder ein Gesicht zu verpassen", sagte Neuer. Man müsse "wieder die Spieler da haben, die wirklich stolz sind, für die Nationalmannschaft zu spielen und alles dafür geben, für das eigene Land zu spielen, damit man wieder in die Erfolgsspur kommt."

"Haben versucht, alle Spieler zu integrieren"

Nicht "bewerten" wollte Neuer den Rücktritt von Özil aus der Nationalmannschaft und dessen Rassismus-Vorwürfe. "Es war viel hin und her und es wurde sehr viel darüber gesprochen und geschrieben. Dieses Thema ist natürlich eines, das nach dem Ausscheiden sehr anstrengend war für die, die alles gelesen haben", sagte Neuer.

"Es ist die Entscheidung jedes einzelnen Spielers. Die Gründe muss man für sich selbst suchen, und die hat er dann auch gefunden." Manuel Neuer zu Özils-Rücktritt

Rassismus habe Özil sicher "überhaupt nicht" in der Mannschaft erfahren, sagte Neuer. "Wir haben immer versucht, alle Spieler zu integrieren und das wir alles auch für unsere Mitspieler getan haben, damit jeder auch mit einem guten Gefühl in die Spiele geht."

Gegen Frankreich "anderes Gesicht zeigen"

Das erste Länderspiel nach der WM steht für die deutsche Auswahl am 6. September in München gegen Weltmeister Frankreich an. "Wir wollen alles dafür geben, dass wir gerade gegen Mannschaften wie Frankreich dann wirklich ein anderes Gesicht zeigen", sagte Neuer. Ein Neustart glücke aber nicht auf Anhieb. "Das ist ein Prozess, es dauert sicher eine Zeit. Man kann nicht von heute auf morgen sagen, jetzt fangen wir mal an. Ich denke, dass die Verantwortlichen die Köpfe natürlich zusammenstecken werden und auch die für sich richtigen Entscheidungen treffen werden", sagte der 32-Jährige.